Estland wählt: Kaja Kallas, von unscheinbar zur nächsten NATO-Chefin?

Estland wählt: Kaja Kallas, von unscheinbar zur nächsten NATO-Chefin?
Der Krieg brachte der estnischen Ministerpräsidentin weltweite Beachtung ein. Das könnte ihr nicht nur die Wiederwahl am Sonntag sichern.

Es ist eisig kalt, Schnee liegt in der Hauptstadt Tallinn. Und doch haben sich am 24. Februar Tausende Menschen versammelt, schwingen die blau-schwarz-weiße Flagge. Unter ihnen Ministerpräsidentin Kaja Kallas, flankiert von zwei der aktuell wichtigsten Politiker des Westens: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

Für die Welt ist der 24. Februar vorrangig der Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine. Für Estland, das sich 1918 nach der Oktoberrevolution vom russischen Reich entsagte, ist er zusätzlich der nationale Unabhängigkeitstag. Und für Kallas war es diesmal wohl auch eine Wahlkampfveranstaltung – die, glaubt man den Umfragewerten, ihre Popularität aber gar nicht nötig hätte: Ihre Wiederwahl am Sonntag gilt als so gut wie fix.

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