Englischer Erzbischof zu Rassismus-Debatte: "Jesus war kein Weißer"

Justin Welby, der Primar der anglikanischen Kirche
Die Kirche von England will ihre Vorstellung von Jesus als weißem Mann überdenken und Gott in seiner Universalität hervorheben.

„Jesus war kein Weißer“ - mit diesem Kommentar hat Erzbischof Justin Welby, Primas der anglikanischen Kirche von England, seine Lieblings-Christusdarstellungen aus aller Welt getwittert und daran erinnert, dass Jesus aus dem Nahen Osten stammte. Welby setzt damit ein deutliches Signal gegen Rassismus.

Der Tweet mit dunkelhäutigen Christus-Darstellungen flankiert laut Kathpress ein jüngstes Interview Welbys mit dem Sender BBC, in dem er sagte, die Kirche von England sollte ihre Vorstellung von Jesus als weißem Mann überdenken. Welby wolle das jedenfalls tun und auch andere überzeugen.

Vielen Kirchen auf der ganzen Welt sähen „einen schwarzen Jesus, einen chinesischen Jesus, einen nahöstlichen Jesus - der natürlich der genaueste ist - oder einen fidschianischen Jesus“. Er werde „auf so viele Arten dargestellt, wie es Kulturen, Sprachen und Anschauungen gibt“, so der Erzbischof von Canterbury.

Universalität Gottes

Nun dürfe es aber nicht darum gehen, alles wegzuwerfen, was in der Vergangenheit geschaffen wurde, sondern darum, sich der Universalität Gottes zu erinnern, der „ganz Mensch geworden“ sei. Unterstützer der Anti-Rassismus-Kampagne „Black Lives Matter“ haben auch in Großbritannien dazu aufgerufen, Denkmäler von Sklavenhändlern niederzureißen.

Für seine Bischofskirche in Canterbury sagte der Erzbischof zu, dass alle Statuen und Bilder überprüft würden.

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