Erste ukrainische Olympiasiegerin: "Wir werden auf keinen Fall aufgeben"

Erste ukrainische Olympiasiegerin: "Wir werden auf keinen Fall aufgeben"
Die ehemalige Eiskunstläuferin Oksana Baiul im Interview über den Krieg in ihrem Geburtsland und ihre Kindheit in der Sowjetunion.

Die Wurzeln gehen tief. Der Schmerz auch. Die Stimme bricht oft. Obwohl Oksana Baiul seit 29 Jahren in den USA lebt, hat sie ihre Verbindung zu ihrem Heimatland, zu Verwandten und Freunden nie abgebrochen. 1994 schrieb die damals 16-jährige in Lillehammer Geschichte, als sie mit einer bis heute viel bewunderten Kür die Goldmedaille im Eiskunstlauf für die Ukraine gewann.

Die Halbwaise, die keine Verbindung zu ihrem Vater hatte, zog mit ihrer Trainerin gleich danach nach New Jersey, um ihre professionelle Karriere mit Tourneen wie „Broadway on Ice“ zu starten. Derzeit lebt sie mit ihrem Mann Carlo Farina und der siebenjährigen Tochter Sophia in Las Vegas. Ein Umzug nach Shreveport, Louisiana steht unmittelbar bevor: die dortige Eislauf-Arena eignet sich bestens für eine von ihr geplante Charity-Veranstaltung zugunsten Ukrainischer Flüchtlinge.

Was ist Ihr Plan für die Flüchtlingshilfe?
Okasana Baiul: Mein Mann und ich werden Flüchtlingen aus der Ukraine Arbeit verschaffen. Wie wir das genau tun werden und was wir dafür geplant haben, darf ich noch nicht sagen, aber es ist mein Traum, das zu realisieren. Ich muss nur vorsichtig sein, denn wir haben es hier mit Sicherheitsbedenken zu tun. Ich habe mich sehr deutlich gegen Putin ausgesprochen.

Bis zu dem Tag, an dem er in die Ukraine vordrang, konnte ich mir nicht vorstellen, dass er es wirklich tun würde. Es war undenkbar. Wenn ich mit den Menschen im Land rede, dann höre ich immer wieder den Ausdruck „unsere russischen Brüder und Schwestern“ und den Unglauben in ihren Stimmen, dass so etwas möglich ist. Was die russischen Soldaten den Ukrainern antun, kann ich nicht einmal beschreiben, es ist unvorstellbar. Der Krieg herrscht seit einem Monat. Der Schmerz ist groß.

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