Russischer Weizen nur mehr für Freunde

Alternativ-Getreide: Dinkel enthält mehr Eiweiß als Weizen
Russland droht, Agrarexporte künftig nur mehr auf "befreundete" Staaten zu beschränken.

Russland droht, landwirtschaftliche Exporte auf "befreundete" Länder zu beschränken. Dmitri Medwedew, von 2008 bis 2012 russischer Präsident und jetzt Vize-Vorsitzender des nationalen Sicherheitsrats, erklärte am Freitag, er wolle angesichts der vom Westen verhängten Sanktionen "einige einfache, aber wichtige Punkte zur Ernährungssicherheit in Russland" skizzieren.

"Wir werden nur unsere Freunde mit Lebensmitteln und landwirtschaftlichen Produkten beliefern", sagte Medwedew, ein enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin, in den sozialen Medien. "Glücklicherweise haben wir viele davon, und sie sind überhaupt nicht in Europa oder Nordamerika."

Russland liefert Weizen bereits hauptsächlich nach Afrika und in den Nahen Osten. Die Europäische Union und die Ukraine sind die Hauptkonkurrenten im Weizenhandel. Die Priorität bei der Lebensmittelversorgung sei Russlands Inlandsmarkt und die Preiskontrolle hierbei, sagte Medwedew. Russland nutzt seit 2021 Getreideexportquoten und Steuern, um die hohe inländische Inflation bei Lebensmittel zu stabilisieren. Landwirtschaftliche Lieferungen an "Freunde" werde es sowohl in Rubel geben als auch in deren Landeswährung im vereinbarten Verhältnis.

Russland hatte 2014 die meisten Lebensmittelimporte aus dem Westen verboten, als es die Krim von der Ukraine annektierte und der Westen darauf mit Sanktionen reagierte. Medwedew sagte, diese Liste könnte jetzt weiter ausgebaut werden. Viele ausländische Unternehmen wie Schokoladenhersteller haben im vergangenen Monat den Verkauf ihrer Marken in Russland eingestellt.

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