Erneut Tote und Verletzte bei Protesten in Myanmar

Protest against military coup in Mandalay
Die Proteste setzen sich trotz des zunehmend harten Vorgehens der Sicherheitskräfte fort.

Gegner der Militärjunta in Myanmar haben trotz des zunehmend harten Vorgehens der Sicherheitskräfte auch am Samstag ihre Proteste in mehreren Städten fortgesetzt. Zwei weitere Menschen wurden in dem für seine Rubinminen bekannten Ort Mogok getötet, als Soldaten das Feuer eröffneten, wie das Nachrichtenportal Myanmar Now meldete.

Taktik angepasst

In der zweitgrößten Stadt Mandalay wurden nach Angaben eines lokalen Nachrichtenportals mehrere Demonstranten verletzt, als ein Fahrzeug aus ungeklärten Gründen in die Menge fuhr und die Polizei Gummigeschosse einsetzte. Auch aus mehreren anderen Orten wurden meist kleinere Proteste gemeldet, etwa aus Kyaukme, Hsipaw, Hpa-an, Myawaddy, Labutta, Myeik und Yay Oo.

Insgesamt wurden nach Angaben von Bürgerrechtlern mittlerweile 237 Menschen getötet, seit das Militär am 1. Februar die zivile Regierung der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt hatte. Seit dem Putsch kam es regelmäßig zu landesweiten Protesten. Wegen der zunehmenden Gewalt der Sicherheitskräfte haben die Demonstranten aber ihre Taktik angepasst.

"Unbemannter Protest"

Manchmal versammeln sie sich nachts mit Kerzen und Plakaten, fotografieren die Aktion und ziehen dann wieder ab. Oder sie inszenieren "unbemannte Proteste", bei denen sie reihenweise Plakate aufhängen, auf denen Botschaften zu lesen sind wie: "Wir werden niemals aufhören, solange wir keine Demokratie bekommen".

"Wir protestieren, wenn keine Polizei oder Militärs da sind. Und wenn wir sie kommen hören, verschwinden wir schnell", sagte Aktivist Kyaw Min Htike der Nachrichtenagentur Reuters. "Ich will keinen einzigen meiner Kameraden verlieren. Aber wir werden auf jede uns mögliche Art protestieren, bis unsere Revolution die Oberhand gewinnt."

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