Warum Erdoğan außenpolitisch wieder auf Eskalation setzt

Warum Erdoğan außenpolitisch wieder auf Eskalation setzt
Der Rundumschlag des türkischen Präsident hat mehrere Gründe – einer davon sind die Wahlen im kommenden Jahr.

Als großer Friedensstifter im Krieg zwischen Russland und der Ukraine trat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan noch vor wenigen Wochen auf, jetzt gefällt er sich wieder in der alten Rolle des außenpolitischen Scharfmachers. Der NATO-Beitrittswunsch Finnlands und Schwedens gab ihm da unverhofft einen Trumpf in die Hand, den er brutal ausspielt.

Denn damit die beiden bisher bündnisfreien Länder in die westliche Verteidigungsallianz aufgenommen werden können, müssen alle 30 Mitgliedsstaaten zustimmen. Ankara verweigert das vorerst – mit der Begründung, dass vor allem Schweden die kurdischen „Terrororganisationen“ PKK und deren syrischen Ableger unterstütze. Mittlerweile wird sogar die Auslieferung von 30 „Terroristen“ gefordert, unter ihnen soll sich auch der linksliberale Verleger und Erdoğan-Kritiker Ragip Zarakolu befinden.

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