Entminen in der Ukraine: "Wir könnten noch 700 Jahre brauchen"

Entminen in der Ukraine: "Wir könnten noch 700 Jahre brauchen"
Die Ukraine ist das am meisten verminte Land seit dem Zweiten Weltkrieg. Sowohl der Staat als auch Organisationen wie "The HALO Trust" versuchen, das zu ändern.

„Es ist ein guter Job. Viel an der frischen Luft – und das ist nach Jahren der Büroarbeit eine echte Verbesserung“, sagt Oxana zum KURIER. Ein leichter Wind streicht über die Felder des Dorfes in der Nähe der Stadt Charkiw, macht die 29 Grad Celsius erträglicher. Und wären da nicht die rot-weißen Markierungen am Boden, könnte man meinen, Oxana sammle Kräuter. Sie sammelt Minen. 

Mit Schutzweste und Schutzmaske kniet die 39-Jährige täglich am Feld, untersucht den Boden Zentimeter für Zentimeter. „Zuerst schneide ich vorsichtig die Gräser ab, dann fahre ich vorsichtig mit einem Stab ins Erdreich, um Sprengköpfe, Minen, nicht explodierte Granaten zu ertasten“, sagt sie. 

Doch auch auf 30 Zentimetern Höhe lauert Gefahr durch Stolperdrähte, die eine Explosion auslösen können. Etwa von sogenannten OSM-72-Minen. Wird eine solche ausgelöst, „springt“ sie in die Luft und verschießt 2.400 Splitter. Alles im Umkreis von 25 Metern hat dann ausgesprochen geringe Überlebenschancen.

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