Ein royales Mittagessen, abgeschirmt von der Öffentlichkeit

Ein royales Mittagessen, abgeschirmt von der Öffentlichkeit
Der Skandal-umwobene spanische Ex-König Juan Carlos bei der Familie im Palast in Madrid. Sohn und Nachfolger Felipe ist auf maximaler Distanz zum Vater.

„Die Familie sehen und viele Umarmungen“ – das hatte sich Ex-König Juan Carlos für seinen Besuch im Königpalast in Madrid gewünscht. Was wirklich beim Wiedersehen mit Sohn Felipe, heute Spaniens Regent, und Ehefrau Sophia passierte, blieb weitgehend hinter den Mauern des Zarzuela-Palasts verborgen. Die Stimmung aber soll eisig gewesen sein. Schließlich bleiben sowohl Felipe als auch Sophia möglichst auf Distanz zu dem wegen Korruption und Ehebruchs in Misskredit geratenen Juan Carlos. Von seiner 83-jährigen Ehefrau lebt er ohnehin seit Jahren getrennt.

Ein royales Mittagessen, abgeschirmt von der Öffentlichkeit

Der Schein trügt: Vater und Sohn haben sich wenig zu sagen

Fast zwei Jahre nach dem Gang ins Exil wurde der 84-Jährige am Montag zumindest empfangen. Der ehemalige spanische Monarch fuhr in einer Limousine vor dem Palast im Zentrum von Madrid vor. Unbeirrbare Anhänger des Ex-Königs, der einst als Retter von Spaniens Demokratie galt, hatten sich dort versammelt und applaudierten. Unweit vom Palast wurde aber auch gegen den König demonstriert.

Noch am Abend wollte Juan Carlos zurück in die Vereinigten Arabischen Emirate fliegen, wo er inzwischen lebt. Der in der Heimat in Ungnade gefallene Ex-König war am Donnerstagabend mit einem Privatjet nach Spanien geflogen. Es war sein erster Besuch in der Heimat, seit er sich im August 2020 wegen Korruptionsvorwürfen ins Ausland abgesetzt hatte.

Abgedankt

Juan Carlos hatte 2014 nach zahlreichen Skandalen abgedankt. Nach Enthüllungen über seinen Lebensstil, zweifelhafte Geldgeschenke und Vorwürfe der Geldwäsche ließ er sich vor zwei Jahren in Abu Dhabi nieder.

Anfang März stellte die spanische Justiz ihre Ermittlungen gegen ihn aus Mangel an Beweisen, wegen Verjährung sowie aufgrund der Immunität ein, die er als Staatsoberhaupt genoss. Felipe ging seit seiner Thronbesteigung auf Distanz, um das Ansehen der Monarchie wieder zu heben. 2020 entzog er dem Vater die jährlichen Zuwendungen in Höhe von 200.000 Euro und erklärte, auf sein Erbe verzichten zu wollen.

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