Trump-Rede: "Sind zur Müllhalde für den Rest der Welt geworden"

Trump-Rede: "Sind zur Müllhalde für den Rest der Welt geworden"
Donald Trump hat seine Nominierung als Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner offiziell angenommen.

Rockmusiker Kid Rock mimte den Einpeitscher: Vor Beginn der Rede von Präsidentschaftskandidat Donald Trump am Parteitag in Milwaukee hat er vor frenetischem Publikum einen Song performt. 

Als Teil seines Auftritts animierte Kid Rock die Menschen im Saal dazu, Parolen zu wiederholen, die bereits an den Vortagen immer wieder bei Reden gefallen waren. "Kämpft, kämpft", rief der Musiker. Das Publikum wiederholte die Worte im Einklang. Kid Rock rief "Trump, Trump" - das Publikum folgte euphorisch.

Für tosenden Applaus sorgte in der Aufwärmphase auch Ex-Wrestler Hulk Hogan. "Donald Trump ist der Stärkste von allen", heizte er die Menge an, nachdem er sich zunächst sein Sakko ausgezogen und dann sein mit einer US-Flagge bedrucktes schwarzes T-Shirt vom Leib gerissen hatte.

Darunter trug er ein ärmelloses, knallrotes Shirt, auf dem "Trump - Vance 2024" stand. J.D. Vance ist Trumps Vizepräsidentschaftskandidat.

Trump: "Werden unglaublichen Sieg erringen"

Trump selbst hat seine Nominierung als Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner offiziell angenommen. "In vier Monaten werden wir einen unglaublichen Sieg erringen", sagte er unter Jubel im US-Staat Wisconsin. Er wolle "Präsident für ganz Amerika, nicht halb Amerika" sein.

Schlug der 78-Jährige anfangs noch einen ungewöhnlich versöhnlichen Ton an, schwenkte Trump schnell zu seiner üblichen Art um und griff die Regierung von US-Präsident Joe Biden an. Sie zerstöre das Land, sagte er. 

Biden trage die Schuld für die Konflikte auf dieser Welt: "Krieg wütet jetzt in Europa, im Nahen Osten, ein wachsendes Gespenst des Konflikts schwebt über Taiwan, Korea, den Philippinen und ganz Asien."

Nur er könne die Nation und die Welt vor dem sicheren Untergang retten. Mit seiner Rückkehr ins Weiße Haus werde er  "jede einzelne internationale Krise" beenden und das Ansehen der USA wiederherzustellen. Mit ihm als Präsident blühe "Frieden, Stabilität und Harmonie in der ganzen Welt". Unter seiner Führung würden die USA "wieder respektiert" werden. "Keine Nation wird unsere Macht infrage stellen". 

Der 78-Jährige sagte zudem, er sei keine Gefahr für die Demokratie. Vielmehr rette er die "Demokratie für die Menschen unseres Landes".  Politische Meinungsverschiedenheiten dürfe man nicht "dämonisieren". "Dissens" dürfe nicht "kriminalisiert" werden.

Die gegen ihn laufenden Strafverfahren bezeichnete er als Teil einer demokratischen Verschwörung gegen ihn.

Trump sprach mit ungewöhnlich gedämpfter Stimme auch über den versuchten Mordanschlag: "Ich wusste sofort, dass es sehr ernst war, dass wir angegriffen wurden", sagte der 78-Jährige. In gewisser Weise habe er sich jedoch sicher gefühlt, "weil ich Gott auf meiner Seite hatte". 

Trump legte zudem eine Schweigeminute für den bei der Wahlkampfveranstaltung getöteten Zuschauer ein. Dabei küsste er den Helm des ehemaligen Feuerwehrmannes, der in Butler, Pennsylvania erschossen wurde. Auch die Jacke des Mannes war auf der Bühne zu sehen. „Er war unglaublich“, sagte Trump. Er sei von allen respektiert worden. Der 50-Jährige hat seine Frau und Tochter von den Kugeln abgeschirmt, als der Schütze das Feuer eröffnete.

"Überall Blut"

"Meine Hand war blutverschmiert, einfach überall Blut", schilderte Trump. Hätte er nicht im Moment des Schusses zur Seite geschaut, dann wäre er nicht mehr am Leben, betonte er. "Ich stehe hier vor euch, in dieser Arena, nur durch die Gnade des allmächtigen Gottes."

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Day 4 of the Republican National Convention in Milwaukee, Wisconsin

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Day 4 of the Republican National Convention in Milwaukee, Wisconsin

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Day 4 of the Republican National Convention in Milwaukee, Wisconsin

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Trump holte weit aus und sagte, er werde nur ein Mal ausführlich von der Attacke auf ihn erzählen. "Ihr werdet es kein zweites Mal von mir hören, weil es tatsächlich zu schmerzhaft ist, es zu erzählen."

Durch die Attacke habe er etwas Neues gelernt, so Trump. "Wenn etwas mit den Ohren passiert, bluten sie mehr als jeder andere Teil des Körpers." Das hätten ihm die Ärzte erklärt. "Ich fragte: Warum ist da so viel Blut?"

Trump über J.D. Vance: "Neuer Freund und Partner" 

Seinen Vize-Kandidaten J.D. Vance hat Trump bei seiner großen Abschlussrede nur mit wenigen Sätzen bedacht. "Ich freue mich sehr, einen neuen Freund und Partner zu haben, der an meiner Seite kämpft“, sagte Trump. "Er wird ein großartiger Vizepräsident sein.“ Der 39-Jährige werde ihn lange begleiten, „und es war eine Ehre, ihn auszuwählen“. 

Vance sei ein großartiger Student an der Elite-Universität Yale gewesen, ebenso wie dessen Ehefrau Usha. „Das sind zwei kluge Leute.“

Einwanderer indirekt als Müll bezeichnet

Trump nutzte seine Rede auch, um eines seiner liebsten Wahlkampfthemen zu beackern: Migration. Trumps Reden sind in den vergangenen Jahren dahin gehend zunehmend radikaler geworden, regelmäßig benutzt er hasserfüllte und entmenschlichende Sprache, tut sich mit rassistischen Aussagen hervor und hetzt gegen Minderheiten. So auch diesmal: "Sie kommen von überall“, sagte der 78-Jährige. "Wir sind zu einer Müllhalde für den Rest der Welt geworden - und der lacht uns aus. Die denken, dass wir dumm sind.“

Der ehemalige Präsident wiederholte in quasi gleichem Wortlaut die Aussagen, die er auch bei Wahlkampfauftritten immer wieder tätigt. Er behauptete etwa, dass fast ausschließlich Kriminelle über die Südgrenze ins Land kämen und Menschen aus „Irrenanstalten“.

Und Melania war auch da

Nach auffälliger Abwesenheit beim Parteitag der Republikaner ist Melania Trump doch noch vor großem Publikum aufgetreten. Trumps Ehefrau kam am letzten Abend des vier Tage andauernden Spektakels einige Zeit vor der Rede ihres Ehemanns unter großem Applaus in die Veranstaltungshalle.

Die Beziehung zwischen Donald und Melania Trump hat in den vergangenen Jahren nicht nur für Spekulationen, sondern auch immer wieder für einigen Spott gesorgt. Seit ihrem Abschied aus dem Weißen Haus Anfang 2021 hat sich Melania Trump kaum öffentlich gezeigt, sich weitgehend in Schweigen gehüllt und auch im Wahlkampf ihres Mannes bisher kaum eine Rolle gespielt.

Zum TV-Duell Trumps gegen US-Präsident Joe Biden vor drei Wochen erschien sie nicht. 

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