"Kluger Kerl": Trump will Musk in sein Kabinett holen

"Kluger Kerl": Trump will Musk in sein Kabinett holen
Tesla-Chef Elon Musk gilt als Förderer Donald Trumps. Im Falle eines Wahlsieges des Republikaners könnte Musk in dessen Kabinett berufen oder Berater werden.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump zieht eine mögliche Berufung von Tesla-Chef Elon Musk in sein Kabinett oder als Berater in Betracht und stellt gleichzeitig Steuergutschriften für Elektroautos in Frage. "Er ist ein sehr kluger Kerl. Ich würde es auf jeden Fall tun, wenn er es machen würde", sagte Trump am Montag der Nachrichtenagentur Reuters auf die Frage, ob er in Erwägung zöge, Musk in eine Beraterrolle oder einen Kabinettsposten zu berufen.

Musk hatte sich im vergangenen Monat öffentlich für Trump als US-Präsidentschaftskandidaten ausgesprochen. Tesla reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage zur Stellungnahme.

Trump würde Steuererleichterungen für E-Autos streichen

Zugleich kündigte Trump an, im Falle seiner Wiederwahl die Abschaffung der Steuergutschrift von 7.500 Dollar (6.792,86 Euro) für den Kauf von Elektroautos zu prüfen, wovon auch Tesla betroffen wäre. "Steuergutschriften und -anreize sind im Allgemeinen keine sehr gute Sache", sagte der ehemalige Präsident. Trump erklärte, er sei zwar ein "großer Fan von Elektroautos", befürworte aber auch Benzin- und Hybridfahrzeuge. Für Elektrofahrzeuge sehe er aufgrund von Kosten- und Reichweitenproblemen allerdings einen "viel kleineren Markt".

Zudem plant Trump, die von der Regierung von US-Präsident Joe Biden eingeführten Regelungen zur Förderung der Produktion von Elektro- und Hybridfahrzeugen rückgängig zu machen. Er kündigte auch Maßnahmen an, um den Export von in Mexiko produzierten Fahrzeugen für den US-Markt durch neue Zölle zu erschweren.

Trump: "Extrem normaler Mensch"

Trump macht aktuell Wahlkampf im besonders hart umkämpften Bundesstaat Pennsylvania. Bei seinem Auftritt in einem Maschinenbauunternehmen in der Stadt York wies der 78-Jährige den Vorwurf der Demokraten zurück, "seltsam" zu sein. "Ich denke, wir sind extrem normale Menschen", sagte Trump über sich und seinen Vizekandidaten J.D. Vance.

Der Vizepräsidentschaftskandidat der Demokraten, Tim Walz, ist der Erfinder des Stempels "weird" für Ex-Präsident Trump – auf Deutsch in etwa: schräg, seltsam. Walz begann damit in einem Interview, und nach und nach nahmen alle prominenten Köpfe in der Partei die Losung auf. In Anspielung auf Walz sagte Trump nun: "Er ist seltsam." Trump machte sich auch über das Lachen der Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Kamala Harris, lustig. Bei der Präsidentenwahl am 5. November treten US-Vize Harris und Trump gegeneinander an.

Trump will Washington zur schönsten Hauptstadt der Welt machen

Der Republikaner versprach in seiner Ansprache außerdem, die US-Hauptstadt Washington zur schönsten "Hauptstadt der Welt" zu machen, sollte er wiedergewählt werden. Washington sei "schrecklich heruntergekommen, mit Graffiti beschmiert", sagte er. Er werde die Hauptstadt "sehr schnell" wieder in Ordnung bringen und sie sicher machen. Washington war in den USA einst wegen der hohen Kriminalitätsrate als "Mord-Hauptstadt" bekannt. In den 1990er-Jahren begann die Mordrate in der US-Hauptstadt zu sinken, in den vergangenen Jahren stieg die Zahl aber wieder deutlich an.

In seiner Rede, in der er sich unter anderem auf das Thema Energiepolitik konzentrierte, nahm Trump auch Bezug auf Deutschland. US-Vize Harris befinde sich auf einem "regulatorischen Jihad", um Kraftwerke in den USA abzuschalten. "Deutschland hat das vor ein paar Jahren versucht und ist seine politischen Anführer sehr schnell losgeworden", sagte Trump und nahm offenbar Bezug auf den Atomausstieg in Deutschland. 

 "Und jetzt bauen sie wahrscheinlich 50 oder 60 Kraftwerke, und sie wollen noch viel mehr bauen, aber sie haben alles abgeschafft und wollten auf Wind- und Solarenergie und viele andere Dinge umsteigen. Leider hat das nicht funktioniert." Deutschland setze jetzt wieder auf fossile Brennstoffe, behauptete Trump. 

"Ich hoffe, auf saubere fossile Brennstoffe, saubere Kohle", sagte der 78-Jährige weiter. Deutschland hat das Ziel, bis 2045 klimaneutral zu werden, und will dementsprechend fossile Energiequellen ablösen. Der Anteil an erneuerbaren Energien ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen.

In Chicago beginnt am Montagabend der Parteitag der Demokraten - in der Nacht auf Dienstag mitteleuropäischer Zeit wird US-Präsident Joe Biden sprechen. Weitere Größen der Partei wie Ex-Präsident Barack Obama werden in den kommenden Tagen Reden halten. In der Nacht auf Freitag wird Harris die Abschlussrede halten. Sie dürfte in den kommenden Tagen besonders im Rampenlicht stehen.

Trump setzt daher auf Gegenprogramm und tourt durch die politisch heiß umkämpften Swing States. Weitere Veranstaltungen sind in Michigan, Wisconsin, North Carolina, Arizona, Georgia und Nevada geplant. In Arizona will Trump die US-Südgrenze zu Mexiko besuchen. Die Swing States sind entscheidend für den Wahlausgang - dort steht nicht schon im Voraus fest, ob aus Tradition der Kandidat der Republikaner oder der Demokraten siegen wird.

Kurz zusammengefasst

  • Trump zieht eine mögliche Berufung von Tesla-Chef Elon Musk in sein Kabinett oder als Berater in Betracht.
  • "Er ist ein sehr kluger Kerl. Ich würde es auf jeden Fall tun, wenn er es machen würde", sagte Trump.
  • Trump kündigte an, im Falle seiner Wiederwahl die Abschaffung der Steuergutschrift von 7.500 Dollar (6.792,86 Euro) für den Kauf von Elektroautos zu prüfen.

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