Die vergessenen Krisenherde der Welt
Der Jemen gilt seit Jahren als die größte humanitäre Krise der Welt: 80 Prozent der Bevölkerung fehlt es an Nahrung, sauberem Wasser und medizinischer Hilfe.
In Madagaskar leiden nach Dürren und Heuschreckenplagen eine Millionen Menschen Hunger – sie gilt als die weltweit erste klimabedingte Hungersnot.
In Myanmar werden seit 70 Jahren ethnische Minderheiten verfolgt, seit dem Militärputsch im Februar wurden laut Schätzungen 1.300 Menschen getötet.
In der Ostukraine, ein paar hundert Kilometer von der EU-Außengrenze entfernt, zählt man 7.000 Tote seit Beginn des Grenzkonflikts mit Russland 2014. Die jeweiligen Krisenursachen sind komplex, die Folgen immer dieselben: Leid, Verzweiflung, Hunger, Flucht.
Selbstkritik
Corona-, Regierungs- und Klimakrise dominieren die Medien, für andere Brennpunkte bleibt wenig Platz – meist nicht mehr als eine Kurzmeldung aus aktuellem Anlass. Ein Beispiel für die (Selbst-)Kritik: Ende August, als die Islamistenmiliz der Terrormiliz Taliban nach Abzug der US-Truppen in Afghanistan die Macht übernahm, blickte die Welt in diese Region. Ende September war das Interesse großteils abgeklungen.
Die prekäre Situation in Afghanistan zählt laut der Non-Profit-Organisation ACAPS zu jenen Krisen, die in den kommenden Monaten besonders wahrscheinlich eskalieren könnten. Auch die Lage in Tunesien, Nicaragua und Haiti bietet Anlass zur Sorge.
Die Schwierigkeit bei einer derartigen Liste: Wo beginnt man – wo hört man auf?
Stellvertretend für alle Krisen der Welt lesen Sie hier mehr über die aktuelle Situation im Jemen und in Afghanistan:
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