Die Finnen gehen kritisch, aber geeint in die NATO

Die finnische Regierungschefin Sanna Marin
Angesichts des Ukraine-Krieges ist eine Mehrheit für den Beitritt zu dem Verteidigungsbündnis. Dieses soll Sicherheit bieten im Schatten des großen Nachbarn Russland.

Verschlafen wirken viele Passanten dieser Tage in den Straßen von Tampere. Die Nächte sind kurz und der Durst ist groß.

Es ist Eishockey-Weltmeisterschaft in Finnland, und es scheint nur ein Thema zu geben: Ob Suomi nach Olympia auch bei der WM Gold holt (siehe Seite 17).

Über Politik und die Stimmung im Land mit der 1.300 Kilometer langen Grenze zu Russland wird ungern gesprochen. Zumindest öffentlich. „Natürlich habe ich eine Meinung zum NATO-Betritt“, sagt Mikael, ein Student in Tampere, der mit 241.000 Einwohnern drittgrößten Stadt des Landes. „Uns bleibt nichts anderes übrig. Wir sehen ja auch die Bilder aus der Ukraine.“ Und seit Samstag auch den Gaslieferstopp aus Russland.

Es ist eine leicht melancholische Stimmung bei den Finnen zu vernehmen. Volkslieder sollen ähnlich traurig wie Wienerlieder sein.

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