Die amerikanische Kluft: Von der unheiligen Rolle der US-Medien

Die amerikanische Kluft: Von der unheiligen Rolle der US-Medien
Die USA sind gepalten wie nie – auch weil Medien über dieselben Ereignisse konträr berichten.

Er wolle keine „Fake News“ mehr um sich haben, sagte US-Präsident Donald Trump vor wenigen Wochen – weshalb das Weiße Haus seine Abos der New York Times und der Washington Post kündige. Seine Sprecherin Stephanie Grisham, legte nach: Sämtliche Bundesbehörden sollten den Bezug der Zeitungen stoppen, das erspare „dem Steuerzahler Hunderttausende Dollar“.

Bereits kurz nach seinem Amtsantritt 2017 hatte Trump kritische Medien erstmals als „Feinde des Volkes“ verunglimpft und ihnen jede Glaubwürdigkeit abgesprochen. Im März wurden die traditionellen Pressebriefings für die Korrespondenten im Weißen Haus eingestellt, Trump spricht mit ihnen nur mehr zwischen Tür und Angel – wenn er den Helikopter „Marine One“ besteigt. Und bei Auftritten vor Anhängern hetzt er gegen anwesende Reporter missliebiger Medien.

Das Abo-Aus für seine liebsten Hassobjekte hat Trump auf Fox News, dem ihm treu ergebenen Sprachrohr der Konservativen, bekannt gegeben. Der Schritt verdeutlicht, wie tief gespalten die US-Medienlandschaft mittlerweile ist – und mit ihr die Bevölkerung.

Nur mehr knapp die Hälfte der 330 Millionen Amerikaner vertraut laut einer aktuellen Gallup-Umfrage klassischen Nachrichtenunternehmen – vor 40 Jahren waren es noch 75 Prozent. Immer mehr Bürger teilen Trumps Ablehnung für die dem links-liberalen Spektrum zugeordneten „Mainstream“-Medien, zu denen auch MSNBC oder CNN zählen. Diese, so der Vorwurf, würden zugunsten der Demokraten einseitig oder gar falsch informieren.

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