"Nö" von Scholz, Jubel bei der AfD: Eine Zäsur für die deutsche Ampel

"Nö" von Scholz, Jubel bei der AfD: Eine Zäsur für die deutsche Ampel
Mit dem dritten Platz und 13,9 Prozent der Stimmen fuhr die SPD das schlechteste Ergebnis bei einer bundesweiten Wahl ihrer Geschichte ein.

„Nö“, antwortete der deutsche Kanzler Olaf Scholz (SPD) am Sonntagabend auf die Frage von Journalisten, ob er das desaströse Wahlergebnis seiner Partei kommentieren wolle. Er, der von seiner Partei in den Mittelpunkt des EU-Wahlkampfs gestellt worden war. Während Emmanuel Macron nach einer krachenden Niederlage in Frankreich Neuwahlen für das Parlament ausrufen ließ, wird Scholz aller Voraussicht nach das machen, was er meistens tut: die Lage aussitzen

Grüne: Habeck zu "wirtschaftsliberal“

Mit dem dritten Platz und 13,9 Prozent der Stimmen fuhr die SPD das schlechteste Ergebnis bei einer bundesweiten Wahl ihrer Geschichte ein, unterbot jenes von 2016 um noch einmal 1,9 Prozentpunkte. Während einige Genossen, darunter SPD-Geschäftsführer Kevin Kühnert Selbstkritik übten, aber Neuwahlen ausschlossen, schweigt der Ampel-Kanzler.

Noch härter traf das Urteil der deutschen Wähler die Grünen: Das Rekordergebnis von 2019 (20,5 Prozent) schmolz um 8,6 Prozentpunkte, die Regierungspartei landete auf dem vierten Platz, verlor vor allem bei den Jungwählern massiv an Stimmen. Weder Außenministerin Annalena Baerbock noch Wirtschaftsminister Robert Habeck waren am grünen Wahlabend anwesend. Letzteren machten Parteilinke für das Desaster eher verantwortlich: Habeck agiere zu „wirtschaftsliberal“.

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