Frust in Berlin: Wählt Deutschland schon im März?

Frust in Berlin: Wählt Deutschland schon im März?
Die Union spekuliert über Wahlen im Frühling, in der SPD wird immer stärker an Olaf Scholz’ Sessel gesägt. Der Weg zu einer neuen Regierung ist aber hürdenreich.

Es hat nur einen Tag gebraucht, da waren die Gerüchte schon in der Welt: Am Montag hatte SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert seinen Rückzug verkündet, am Dienstag orakelte die Bild bereits über Neuwahlen. „Wird Merz im März Kanzler?“, fragte das Blatt.

Dass die deutschen Medien über potenzielle Neuwahlen schreiben, kommt nicht von ungefähr – sondern direkt aus der Unionszentrale. Friedrich Merz’ Partei hat den Wahlkampf ausgerufen, Kevin Kühnerts Rücktritt war dazu willkommener Anlass. Die Kanzlerpartei, die ohnehin seit Monaten bei 15 Prozent dahindümpelt, steht nach den Wahlschlappen im Osten noch taumelnder da als zuvor; sie hat mit dem erst 35-jährigen Kühnert, der sich aus gesundheitlichen Gründen zurückzog, ihren verlässlichsten Schlagzeilenbringer und ihr glaubhaftestes Zukunftsversprechen verloren. Dass Kühnert als Generalsekretär zentral für Wahlkämpfe gewesen wäre, ist da nur noch Draufgabe.

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