Obwohl Deutschland schneller ist als Österreich: Kritik am "Impf-Desaster"

Obwohl Deutschland schneller ist als Österreich: Kritik am "Impf-Desaster"
Bei unseren Nachbarn wurden bisher knapp 240.000 Impfdosen verabreicht. Das ist zwar viermal mehr pro 100 Einwohner als hierzulande, dennoch gibt es gehörig Zores wegen des langsamen Starts.

Der weltweite Vergleich macht mit Blick auf Israel schwach: Mehr als eine Million Einwohner, knapp 13 Prozent der Bevölkerung wurden dort bereits geimpft. Seit der Impfstoff von BioNTech/Pfizer dort zugelassen wurde, wird die Bevölkerung im Rekordtempo immunisiert.

In Europa ist die Lage - mit Ausnahme Großbritanniens, wo auch schon 1,4 Prozent der Bürger eine Impfung erhalten haben - deutlich schlechter. In vielen Ländern verläuft der Impfstart schleppend oder gar nicht. In Deutschland ist in den führenden Zeitungen sogar von "Impf-Desaster" und "Impf-Chaos" die Rede: Exakt 238.809 Impfstoffdosen wurden dort mit Stand Montagfrüh verabreicht – und das, obwohl 1,3 Millionen Impfstoffdosen geliefert wurden.

Kritik am Management von CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn regt sich darum nicht nur seitens der Opposition, sondern auch  beim Koalitionspartner SPD, die von "chaotischen Zuständen" spricht. "Ein grobes Versagen der Verantwortlichen" orten sogar unabhängige Experten: Dass bisher nur 0,29 Prozent der Bevölkerung geimpft wurden, versteht etwa die Neurologin Frauke Zipp von der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina nicht. "Vor Kurzem gab es noch offizielle Totengedenken, jetzt zählt offenbar nicht mehr jeder Tag, an dem Menschenleben gerettet werden könnten. Jetzt wird Geduld eingefordert", sagte sie in der Zeitung Welt.

Österreich noch langsamer

Dabei ist Deutschland, wo man sich sogar schon per (überlasteter) Hotline für die Impfung anmelden kann, im europaweiten Vergleich gar nicht mal so langsam.

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