Die CDU macht Schluss mit den letzten Überbleibseln Merkels

Die CDU macht Schluss mit den letzten Überbleibseln Merkels
Die CDU nutzt die Zeit in der Opposition, um sich selbst zu suchen. Ein neues Grundsatzprogramm soll Klarheit bringen, und einen Bruch mit Alt-Kanzlerin Merkel.

Carsten Linnemann galt nie als großer Merkel-Fan. In den 16 Jahren der Alt-Kanzlerin wurde der Bundestagsabgeordnete vor allem durch Kritik an ihr bekannt – von ihrer Migrations- und Schuldenpolitik über die Eurorettung und das geplante Aus der Atomkraft. Klipp und klar war seine Position zuletzt bei ntv zu hören anlässlich der Verleihung des höchstmöglichen Verdienstordens an die CDU-Kanzlerin: Es sei "offenkundig, dass Frau Merkel große Verdienste hat, gerade international", dennoch wurden "eklatante" Fehler gemacht.

Nun ist die Ära Merkel vorbei, ihr jahrelanger Gegenspieler Friedrich Merz hat die CDU übernommen. Rechtskonservative Werte, wirtschaftsliberale Leitlinien: Der ewige Merkel-Kritiker  hat als Partei-Steuermann einen zumindest ideologisch klaren Kurs. Seinen persönlichen Beliebtheitswerten hilft das nicht auf die Sprünge: Merz gilt als spröde, arrogant und polarisiert regelmäßig, etwa mit Sagern über Buben mit Migrationshintergrund, die er Paschas nannte.

Auf exakt derselben Linie: Linnemann. Er ist zum Bundesvize aufgestiegen. Und mit einer Aufgabe betraut worden, die dem prinzipientreuen Politiker auf den Leib geschnitten scheint: die Partei inhaltlich neu aufzustellen. Ein neues Grundsatzprogramm soll entworfen werden. Das Letzte wurde 2007 verabschiedet – unter Merkel.

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