Der Pate und sein „Schützling“ im weißrussischen Gulag

Der Pate und sein „Schützling“ im weißrussischen Gulag
Wie sich EU-Abgeordnete, darunter der Österreicher Lukas Mandl, um politische Gefangene in Europas letzter Diktatur kümmern und auf deren Freilassung drängen.

Den Wahlsonntag in Belarus (Weißrussland) vor einem Jahr hat Dzianis Kireshchanka nicht mehr miterlebt. Da saß er schon einen Tag lang im Gefängnis. Und da sitzt der 46-jährige Kleinunternehmer bis heute. Sein angebliches Vergehen, „Aufwiegelung von Massenprotesten“, brachte dem zweifachen Familienvater vorerst eine eineinhalbjährige Haftstrafe ein. „In Wahrheit hat Dzianis sein Recht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit ausgeübt“, sagt Lukas Mandl, „und das muss im Europa des 21. Jahrhunderts jederzeit möglich sein.“

Mandl, Abgeordneter im EU-Parlament (ÖVP) und Mitglied im Ausschuss für Justiz und Inneres, hat für den inhaftierten Weißrussen eine Gefangenen-Patenschaft übernommen. Das heißt Briefe schreiben, um dem Gefangenen zu signalisieren: Er wird nicht vergessen. Das heißt aber auch Druck ausüben auf die autoritäre Staatsmacht in Minsk. „Das brutale Vorgehen des Regimes in Belarus ist inakzeptabel“, ärgert sich Mandl, „ich verlange die sofortige Freilassung von Dzianis sowie die aller anderen politischen Gefangenen.“

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