Filmregisseur: "In Belarus herrscht Alarmstufe Rot“

Filmregisseur: "In Belarus herrscht Alarmstufe Rot“
Die Dokumentation "Courage" von Aliaksei Paluyan zeigt den Widerstand in Belarus gegen Alexander Lukaschenko.

Nach den Präsidentschaftswahlen in Belarus im August 2020 gingen Hunderttausende auf die Straße, um gegen ein Ergebnis zu protestieren, das viele als unglaubwürdig und gefälscht bezeichneten. Alexander Lukaschenko wurde mit rund 80 Prozent als Präsident wiedergewählt. Unabhängige Wahlbeobachter wurden nicht zugelassen. Der als „letzter Diktator Europas“ bezeichnete Staatschef, der seit über 25 Jahren an der Macht ist, schickte als Antwort auf die aufkeimenden Proteste seine Schlägertrupps los, die dann wahllos auf friedliche Bürger einschlugen. Einige starben, Tausende wurden eingesperrt.

Von diesen blutigen Tagen im Sommer 2020 erzählt „Courage“. Die Doku von Aliaksei Paluyan (31), die unter gefährlichen Rahmenbedingungen entstanden ist, läuft ab heute, Freitag, in heimischen Kinos.

KURIER: Es ist ruhiger geworden auf den Straßen von Belarus. Wie beurteilen Sie die derzeitige Lage?

Aliaksei Paluyan: Die aktuelle Lage in Belarus ist so kritisch, dass man laut schreien muss. Es werden Menschen im Gefängnis gefoltert und sogar umgebracht. Der Mord am Gefangenen Vitold Ashurak zeigt, dass das Regime vor nichts zurückschreckt. Deswegen herrscht in Belarus gerade Alarmstufe Rot.

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