Den Geheimdienst per Telefonstreich überführt: Nawalny ist Gift für Putin

Der Gesundheitszustand des Putin-Kritikers Nawalny hat sich verbessert
Dass der Oppositionelle Alexej Nawalny per Telefonstreich herausfand, dass ihn der FSB vergiftet hat, sorgt für Zores im In- und Ausland. Wer ist der Unbeirrbare, der den Kremlchef angreifbar macht?

"Eine Frage noch: Es ist nicht problematisch, dass wir über eine ungesicherte Leitung sprechen?“ – „Nein. Wir haben ja nichts Besonderes besprochen.“

Fetzen eines Gespräches, das derzeit in Russland für Gelächter, diplomatische Sanktionen und wohl auch Köpferollen sorgen wird: Alexej Nawalny, der im Sommer einen Anschlag mit dem Nervengift Nowitschok überlebt hat, hat herausgefunden, wie die Attacke auf ihn vonstatten ging – indem er einen involvierten FSB-Agenten per Telefonstreich zum Reden brachte. Der bestätigte Nawalny, der sich als rechte Hand des Chefs des russischen Sicherheitsrats ausgab, nicht nur, dass der russische Inlandsgeheimdienst den Fall zu verantworten hat, sondern auch kuriose Details. Etwa, dass das Gift in Nawalnys Unterhose platziert worden ist: „Im Inneren, dort, im Schritt“, ist auf dem Mitschnitt zu hören.

Wie tickt ein Mann, der die Chuzpe hat, so einen Gegencoup zu landen? Und was sagt das über Russlands Machtapparat aus?

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