Das schwere Erbe des Evo Morales in Bolivien

Finale des Wahlkampfes in El Alto mit Anhängern der Morales-Partei
Stacheldraht, Wut und Hass: Das südamerikanische Land ist vor den heutigen Wahlen tief gespaltenen.

Der Stacheldraht spannt sich quer über die Straße. Autoreifen, Holzpfähle und ein paar Steine erledigen den Rest: Es geht nichts mehr zwischen La Paz und Oruro. Die lange Verbindungsstraße Nummer 1 ist zum Ziel einer Straßenblockade geworden. Wieder einmal. „Stoppt den Betrug“, rufen die Anhänger des ehemaligen Präsidenten Evo Morales und dessen sozialistischer Partei MAS.

Auch in Bolivien wütet die Corona-Pandemie, mehr als 8000 Menschen starben. Die Neuwahlen, die das Land aus der nun seit mehreren Jahren anhaltenden Krise befreien sollen, wurden mehrmals verschoben. Nun trauen die MAS-Anhänger dem neuen Wahlratgericht nicht mehr. Die zuvor fast 14 Jahre regierenden Sozialisten haben sich noch nicht daran gewöhnt, dass es nicht mehr ihr Langzeitpräsident Evo Morales ist, der die Spielregeln bestimmt.

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