Coronavirus: Zahlen am Balkan steigen – wenn auch nur langsam

Coronavirus: Zahlen am Balkan steigen – wenn auch nur langsam
Serbien vertuscht laut Bericht Infektionen und Todesfälle, vorerst keine Grenzschließung zu Slowenien.

Urlaub an der kroatischen Adria – für viele Österreicher ein Fixtermin im Sommer. Die Grenzöffnungen in den vergangenen Wochen ließen diesen Traum auch für dieses Jahr wieder wahr werden. Doch er könnte platzen. Die slowenische Regierung stellte zuletzt eine mögliche Grenzschließung zu Kroatien in den Raum. In Kroatien ist die Zahl der täglichen Coronafälle in den vergangenen 24 Stunden um 22 gestiegen – der Trend der vergangenen Tage setzt sich demnach fort. Derzeit stuft Slowenien das Nachbarland allerdings noch als sicher ein.

„Nicht dramatisch“

„Sobald sich die Zahl der Infektionen in Slowenien erhöht und festgestellt wird, dass diese aus Kroatien eingeschleppt wurden oder die Zahl der täglichen Neuinfektionen dort auf einem höheren Niveau verharrt, wird dieser Staat zur roten Zone, und es wird eine Quarantäne für alle eingeführt, die aus Kroatien kommen“, sagte der slowenische Gesundheitsminister Tomaz Gantar.

Coronavirus: Zahlen am Balkan steigen – wenn auch nur langsam

„Die absoluten Zahlen sind nicht dramatisch, sie sind auf einem sicheren Niveau“, sagte der slowenische Epidemiologe Mario Fafangel. Allerdings täte sich „derzeit epidemiologisch etwas“, sowohl in Kroatien als auch in Slowenien. In den nächsten Tagen zeigen werde, in welche Richtung sich der Trend bewege.

Ähnlich verhält es sich mit den anderen Balkanländern, wo die Zahlen steigen – wenn auch nur gering, zumindest laut offizieller Darstellung. Nordmazedonien meldete vergangenen Donnerstag 61 neue Fälle, derzeit steigen und fallen die Zahlen täglich im zweistelligen Bereich. In Albanien kam es in den vergangenen Tagen zu einem Anstieg von mehr als 100 Fällen.

Auch im Kosovo war es vergangene Woche zu einem sprunghaften Anstieg von 111 Neuinfektionen gekommen, davon sind laut den Zahlen der WHO noch 47 aktiv.

Serbien verzeichnet derzeit fast täglich Anstiege im einstelligen Bereich – zumindest offiziell. Laut dem Internetportal Balkaninsight verhält sich die Sache anders: Unter Berufung auf nie veröffentlichte Daten der Regierung berichtete es, dass zwischen 19. März und 1. Juni in Serbien 632 mit Coronavirus infizierte Personen gestorben seien. Offiziell war für diese Zeit von 244 Toten die Rede gewesen.

In der vergangenen Woche soll es täglich zwischen 300 und 340 neue Coronafälle in Serbien gegeben haben.

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