Kroatien-Urlaub in Gefahr: Slowenien erwägt Grenzschließung

Kroatien-Urlaub in Gefahr: Slowenien erwägt Grenzschließung
Höhere Infektionszahlen mit dem Coronavirus geben der Regierung Grund zur Sorge.

Der Traum vom Urlaub an der kroatischen Adria könnte ein kurzer gewesen sein: Slowenien erwägt eine neuerliche Schließung der Grenze zum Nachbarland, nachdem mehrere von dort importierte Coronafälle bestätigt worden waren. Sollte die Zahl weiter steigen, "wird eine Quarantäne für alle eingeführt, die aus Kroatien kommen", sagte Gesundheitsminister Tomaz Gantar am Montagabend dem TV-Sender POP TV.

"Sobald sich die Zahl der Infektionen in Slowenien erhöht und festgestellt wird, dass diese aus Kroatien eingeschleppt wurden oder die Zahl der täglichen Neuinfektionen dort auf einem höheren Niveau verharrt, wird dieser Staat zur roten Zone und es wird eine Quarantäne für alle eingeführt, die aus Kroatien kommen", sagte Gantar. Slowenischen Bürgern, die sich jetzt nach Kroatien aufmachen, könnte es damit "passieren, dass sie bei der Rückkehr in Quarantäne" müssen, mahnte der Minister. "Angesichts der Tatsache, dass sich Kroatien in einem gefährlichen Gebiet befindet, ist diese Gefahr real."

In Kroatien ist die Zahl der täglichen Coronafälle in den vergangenen Tagen wieder zweistellig geworden, am Samstag wurden 18 Neuinfektionen bestätigt, am Sonntag 19. Derzeit stuft Slowenien das Nachbarland immer noch als sicher ein. Zu dieser Gruppe zählen Staaten, die in einem Zeitraum von 14 Tagen weniger als zehn Neuinfektionen pro Tag und 100.000 Einwohner aufweisen. Umgelegt auf Kroatien bedeutet dies höchstens 28 Neuinfektionen pro Tag.

Slowenien hatte schon Anfang Mai seine Grenze zu Kroatien geöffnet, vor allem auf Druck der Tausenden slowenischen Zweitwohnungsbesitzer im Nachbarland. Seitdem gibt es einen regen Grenzverkehr, der die Behörden in Ljubljana zunehmend nervös macht, zumal Kroatien auch vermehrt Urlauber aus anderen europäischen Ländern wie Österreich anzieht. Bereits in der Vorwoche hatte die slowenische Regierung wegen vom Westbalkan importierter Fälle schon erfolgte Lockerungen im Grenzregime mit Ländern wie Serbien und Bosnien-Herzegowina wieder zurückgenommen.

Der slowenische Außenminister Anze Logar betonte am gestrigen Montag beim Besuch seines österreichischen Amtskollegen Alexander Schallenberg in Ljubljana die Entschlossenheit, das Grenzregime bei Bedarf "prompt" wieder zu verschärfen. "Slowenien kann im Fall eines neuen Ausbruchs jederzeit die Handbremse anziehen und die Grenze für das betroffene Land wieder schließen", sagte Logar.

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