Coronavirus: Die entlegene Osterinsel setzt auf Abschottung

Krisenmanager Pedro Edmunds.
Angesichts der Pandemie hätten sich die Inselbewohner auf die Tradition der Selbstverwaltung ihrer Ahnen besonnen, sagt Bürgermeister Edmunds.

Auch vor den entlegensten Gegenden macht das Coronavirus nicht Halt. Im Kampf gegen das Virus hat sich die 3.500 Kilometer von Südamerika entfernte Osterinsel fast vollständig abgeschottet. Strände und Nationalparks sind menschenleer. Doch auf der vom Tourismus abhängigen Insel fürchten viele Bewohner um ihre wirtschaftliche Existenz.

Die Corona-Krise hat die chilenische Insel mit gut 7.700 Einwohnern in eine Ausnahmesituation manövriert. Zwei Coronavirus-Infektionen wurden bisher nachgewiesen, das Testergebnis für zwei Verdachtsfälle steht noch aus. Eine weitere Ausbreitung des Virus könnte zur Katastrophe führen: Auf der Insel gibt es nur drei Beatmungsgeräte.

Coronavirus: Die entlegene Osterinsel setzt auf Abschottung

Abschottung

Die Fälle seien auf zwei Familien beschränkt, die im selben Gebiet lebten, sagt der Bürgermeister der Insel-Hauptstadt Hanga Roa, Pedro Edmunds. Bereits eine Woche, bevor die chilenische Regierung entschied, wegen der Pandemie die Grenzen zu schließen, hatte sich die Osterinsel abgeschottet. Zwischen dem chilenischen Festland und der Insel verkehrt nur noch ein Flug pro Woche. Ab 14 Uhr gilt eine Ausgangssperre.

Coronavirus: Die entlegene Osterinsel setzt auf Abschottung

In der Krise hätten sich die Inselbewohner auf die Tradition der Selbstverwaltung ihrer Ahnen besonnen, sagt Bürgermeister Edmunds. Die Bewohner der Osterinsel gehören mehrheitlich der polynesischen Kultur der Rapa Nui an.

Coronavirus: Die entlegene Osterinsel setzt auf Abschottung

Für viele Mitarbeiter in der Tourismusbranche stellen sich unterdessen existenzielle Fragen. Einige sind bereits von der Hauptstadt aufs Land gezogen und denken nun an ein neues Leben als Selbstversorger.

Fast einen Monat lang werde die Insel wohl vollständig isoliert bleiben, sagt Edmunds.

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