Corona-Hilfe: Wie EU-Milliarden die Korruption befeuern

Tschechiens Premier Andrej Babis (l.) und Ungarns Regierungschef Viktor Orban
Die EU ist in der Coronakrise mit gewaltigen Milliardenhilfen zur Hand. Experten befürchten, dass es EU-Staaten mit wenig Kontrolle noch ungenauer nehmen.

Dieser Geldregen wird nicht nur Segen bringen: Rund sechs Milliarden Euro an nicht rückzahlbaren Zuschüssen können Ungarn und die Slowakei jeweils erwarten, wenn sich die EU auf den riesigen Wiederaufbaufonds zur Rettung der Wirtschaft nach der Coronakrise einigt. Tschechien stehen 4,7 Milliarden zu (Österreich: knapp drei Milliarden). Das Problem dabei: Je mehr Geld fließt, desto weniger Kontrolle gibt es.

Dabei gab es schon bisher bei Österreichs östlichen Nachbarstaaten ein gravierendes Korruptionsproblem, wenn es um EU-Gelder ging. Mehr noch: "Hätten wir keine Europäischen Fonds, gäbe es keine Mafia", glaubt Peter Sabo. Bei einem Fjum-Onlineseminar zum Thema Missbrauch von EU-Geldern in den Visegrad-Staaten legte der slowakische Investigativjournalist die erschütternden Zahlen offen: 14 Prozent der Agrarförderung aus Brüssel an die Slowakei fließen direkt in die Korruption.

"In der Slowakei beherrschen die Oligarchen die Wirtschaft", schildert Sabo. Und sie seien es auch, die in den Ministerien jene Beamte bestechen, die für die Verteilung der EU-Gelder zuständig seien.

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