Brexit: Chaos vermieden, wirtschaftlicher Schaden bleibt

Noch kein Ende: Der Brexit-Stichtag beendet das britische EU-Kapitel nicht, schwierige Verhandlungen folgen.

„No deal“, also ein EU-Austritt ohne Vertrag: So lautete auf der Insel die euphemistische Bezeichnung dessen, was auf EU-Seite treffender „harter“ oder „Chaos-Brexit“ genannt wurde.

Was die Konsequenzen wären, wurde einem größeren Teil der Bevölkerung erst bewusst, als im August – damals noch geheime – Vorbereitungspläne („Operation Goldammer“) an die Öffentlichkeit gespielt wurden. Demnach bereitete sich die Regierung in London auf Engpässe bei Lebensmitteln, Benzin und Medikamenten vor. 85 Prozent der britischen Lastwägen seien vermutlich nicht ausreichend auf die französischen Zollkontrollen vorbereitet, die Abfertigung könne mehrere Tage dauern. Frische Lebensmittel würden somit verderben. An den Häfen käme es zu Blockaden, an der heiklen inneririschen Grenze müssten Kontrollposten Stellung beziehen. Die Preise würden steigen, sogar mit landesweiten Protesten wurde gerechnet.

Vieles, was da in einem – wenige Wochen später offiziell veröffentlichten – Regierungspapier zusammengefasst stand, war zuvor als Gräuelpropaganda der Brexit-Gegner abgetan worden.

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