Boris Johnson in der Zange zwischen Labour und Nigel Farage

Wo sind die Zeiten des souveränen Wahlsiegs hin? - Boris Johnson auf BBC
Der britische Premier liegt in Umfragen erstmals zurück; auch von Rebellen aus dem eigenen Lager droht ihm Ungemach

„Völlige Inkompetenz“ warf die oppositionelle Labour Partei vergangene Woche Boris Johnson vor. Und Brexit-Partei-Chef Nigel Farage sagte, der britische Premier habe einen „schrecklichen Fehler“ gemacht. Johnson hatte eine Frage zu den neuesten Corona-Regeln seiner Regierung falsch beantwortet. Die Entschuldigung, er habe sich „falsch ausgedrückt,“ erntete ihm nur noch mehr Häme.

Die Episode fasst den Zustand der britischen Politik zusammen: Nachdem Johnson die konservativen Tories im Dezember zu einem überlegenen Wahlsieg führte, hat er wegen diverser Corona-Fehltritte an Unterstützung und Elan verloren. Nun wird er von beiden Seiten in die politische Zange genommen und könnte einen Erfolg gut gebrauchen. Das mag seine zahmeren Worte zum Endspurt der Verhandlungen mit der EU über ein Handelsabkommen erklären. Johnson, der versprochen hatte, „den Brexit zu erledigen,“ sagt jetzt, er sei „ziemlich optimistisch“ und wolle lieber „einen Deal“.

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