Bill Gates Freundschaft zu Epstein soll der Scheidungsgrund sein
Als im Oktober 2019, wenige Wochen nach dem Selbstmord von Jeffrey Epstein im Gefängnis, herauskam, dass Bill Gates über Jahre enge Kontakte mit dem verurteilten Sexstraftäter unterhalten hatte, muss es in der Ehe des Microsoft-Gründers zu tektonischen Festplatten-Verschiebungen gekommen sein.
Damals nahmen Berater und Anwälte von Melinda French Gates erste Fühlung mit der anderen Seite auf, um die 25 Jahre bestehende Verbindung des aus der globalen Wohltätigkeitswirtschaft nicht wegzudenkenden Power-Paares zu lösen. Sprich: das Vermögen von rund 140 Milliarden Dollar zu separieren und die Scheidung anzubahnen.
Trennung war lange vorbereitet
Was das Wall Street Journal unter Berufung auf Dokumente und Quellen aus der Gates-Stiftung berichtet, rückt die vor einer Woche wegen "unheilbarer Zerrüttung“ von Frau Gates eingereichte Ehe-Auflösung in ein neues Licht. Die Trennung war seit langer Zeit vorbereitet. Und so abgeklärt und besonnen, wie die Gates„ es in ihren etwas aseptisch wirkenden Twitter-Nachrichten anklingen ließen, ist der Prozess offenbar nicht gelaufen. Im Gegenteil: Die Causa Epstein spielte womöglich eine brandbeschleunigende Rolle.
Dazu muss man wissen, dass die 56-Jährige, die schon auf ihrer katholischen Mädchenschule in Texas und später als Mathematikerin und Informatikerin an der Duke-Universität für Gradlinigkeit und Prinzipientreue bekannt war, in Anwesenheit Epsteins größtes Unwohlsein verspürte.
Melinda wollte keinen Kontakt
Nach einer Dreier-Begegnung 2013 in New York soll Melinda Gates, die in ihrer Stiftungsarbeit bis heute besonderen Wert auf den Schutz von Frauen und Mädchen legt, darauf gepocht haben, dass der Kontakt mit dem klebrigen Gesellschafts-Löwen, der im Verdacht stand, auch Minderjährige sexuell missbraucht zu haben, rigoros abgebrochen wird.
Nach Epsteins Tod ging Bill Gates auf Distanz
Woran sich Bill Gates aber nicht hielt. Die New York Times berichtete 2019 detailliert von etlichen Treffen der ungleichen Männer; auch zu sozial-privaten Anlässen bis spät in die Nacht. Bill Gates, der auch an Bord von Epsteins Privat-Flugzeug gesehen wurde, schrieb danach an Vertraute, dass der Lebensstil Epsteins „irgendwie faszinierend“ sei - aber wohl nichts für ihn. Nach dem Tod des 66-Jährigen ging Bill Gates auf Distanz. Es habe nie eine Freundschaft zu Epstein bestanden, erklärte eine Sprecherin, auch keine Geschäftsbeziehung. Man habe über Philanthropisches geredet. An Epsteins Partys habe er nie teilgenommen. Im Nachhinein „bereute“ Gates öffentlich, sich jemals mit Epstein getroffen zu haben, und bekannte sich zu einer „Fehleinschätzung“. Möglicherweise zu spät.
Humpelnd durch die Ehe
Das „People“-Magazin meldet, die Gates“ seien zuletzt jahrelang durch ihre Ehe „gehumpelt“; offenbar darauf wartend, bis die Kinder aus dem Gröbsten raus sind. Bei Rory (21) und Jennifer (25) ist das schon länger der Fall. Die jüngste Tochter, Phoebe, vollendete im vergangenen Herbst das 18. Lebensjahr. Eine Zäsur, die laut Promi-Portal „tmz“ schon im März zum Schlussstrich hätte führen sollen. Wovon Anwälte aber abrieten, weil die Aufteilung der Besitzverhältnisse noch nicht abgeschlossen gewesen sei.
Melinda ist schlauer
Apropos Juristen: In Sherri Anderson hat sich Melinda Gates Beistand gesichert, der Erfahrung mit Hochbegütertentrennung hat. Die Anwältin vertrat Amazon-Chef Jeff Bezos bei dessen Scheidung von MacKenzie Scott, die mit knapp 38 Milliarden $ bedacht wurde. Robert Cohen, ein zweiter Jurist in ihrem Team, verhalf dereinst Donald Trumps Ex-Frau Ivana zu Recht und Geld. Noch-Gatte Bill hat sich unter anderem die Dienste von Ronald Olsson gesichert. Dessen Kanzlei ist eng mit Warren Buffett verbandelt. Der Börsen-Guru aus Omaha hatte über Bill Gates, mit dem er eng befreundet ist, einmal gesagt: „Er ist ziemlich schlau“. Aber mit Blick auf Melinda Gates hinzugefügt: „Wenn es darum geht, das ganze Bild zu sehen, ist sie schlauer.“
Wie wird sich das „schlauer sein“ bemerkbar machen bei der Abwicklung einer Ehe, in der Summen verhandelt werden, die das Jahresbudget so manchen Kleinstaates sprengen? Auf Rosenkrieg, großen Knall und das Waschen schmutziger Wäsche legen es die Protagonisten offenbar nicht an. Auch um die Chance auf den Nobel-Preis für die von beiden auch künftig geführte milliardenschwerer Stiftung nicht zu gefährden, die sich weltweit als quasi-staatlicher Akteur im Kampf gegen Seuchen und Armut einen Namen gemacht hat.
Allein, Melinda Gates hatte für sich und die Kinder für 133 000 $ die Nacht im März die abgeschirmte Luxus-Insel Calivigny Island in der Karibik bereits als medienfernen Rückzugsraum in der Karibik gebucht - ohne Bill. Dessen Tun und Lassen, im Detail nicht näher beschrieben, habe Frau Gates „fuchsteufelswild“ gemacht, brachte wiederum das Portal „tmz“ in Erfahrung. Auch die Kinder seien gegen ihn.
Dem Vernehmen nach hoffen die Streit-Parteien, dass das zuständige Gericht im US-Bundesstaat Washington bis April 2022 dem bereits ausgehandelten und streng geheimen Trennungsvertrag zustimmen wird. Was darin steht, wer etwa das 6000 Quadratmeter Wohnfläche bietende Domizil Xanadu 2.0 in Medina bei Seattle bekommt, wie der amerikaweit größte Privatbesitz an Ackerflächen aufgeteilt und die imposanten Aktien-Pakete (allein 25 Milliarden $ beim Traktor-Riesen John Deere) gesplittet werden, ist geheim und wird darum Gegenstand heftiger Spekulationen in den US-Medien sein. Von den unbekannten Details der Verbindung Jeffrey Epstein/Bill Gates ganz zu schweigen.
Was weiß Maxwell?
Wer darüber profund Auskunft geben könnte? Epsteins Ex-Partnerin Ghislaine Maxwell. Die 59-Jährige ist angeklagt wegen „Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung Minderjähriger“ und wartet seit zehn Monaten in einem New Yorker Gefängnis auf ihren Prozess.
Kommentare