Darunter sollen auch zwei österreichische Staatsbürger sein. Zwei weitere fallen laut russischen Angaben in die Kategorie "eliminiert", während einer die Ukraine wieder verlassen haben soll. Das österreichische Innenministerium räumt auf KURIER-Anfrage ein, dass sogenannte "Foreign Fighters" aus Österreich tatsächlich in der Ukraine im Einsatz sein könnten.
"Der DSN (Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst, ehemals BVT, Anm.) liegen derzeit Informationen über eine niedrige einstellige Anzahl an Personen vor, die in das Kriegsgebiet ausgereist sind und bei denen eine aktive Teilnahme am Kriegsgeschehen wahrscheinlich ist. Die in den Raum gestellten Zahlen sowie nähere Informationen zu diesen Personen können von unserer Seite nicht bestätigt werden, zumal im Rahmen kriegerischer Auseinandersetzungen oftmals bewusst Desinformationen gestreut werden, um die Kompetenz staatlicher Institutionen zu schwächen oder infrage zu stellen", heißt es in der Erklärung, mit dem Verweis, dass weitere Details dazu "aus ermittlungstaktischen und aufgrund anderer rechtlicher Aspekte" nicht kommuniziert werden könnten.
Es steht bekanntlich viel auf dem Spiel: Nach geltendem Recht droht österreichischen Staatsbürgern, die sich aktiv am Kriegsgeschehen auf fremdem Territorium beteiligen, der Entzug der Staatsbürgerschaft.
Die DSN würde die Situation seit Ausbruch des russischen Angriffskriegs "sehr genau" beobachten. Mit dem Phänomen "Foreign Fighters" sei man längst vertraut. "Wie auch im Zuge anderer kriegerischer Auseinandersetzungen in der Vergangenheit besteht auch aktuell immer wieder die Gefahrendimension, dass aus Europa stammende Personen ihren Heimatstaat verlassen, um sich aktiv am Kriegsgeschehen in der Ukraine zu beteiligen", heißt es. Laut russischen Informationen stehen auf der gegnerischen Seite aber nicht nur europäische, sondern Söldner aus insgesamt 64 Nationen. Die meisten kommen demnach aus Polen: 1.831 sollen seit Konfliktbeginn "eingerückt", 378 davon gefallen sein.
Auffallend hoch ist in diesem "Ranking" der Anteil der "Foreign Fighters" aus den Balkanländern. In den "Top Ten" finden sich gleich mehrere, darunter auch das krisengeschüttelte Bosnien-Herzegowina, das oft als potenzieller kommender Brandherd in Europa genannt wird. Demnach sind seit Kriegsbeginn 167 bosnische Staatsbürger in der Ukraine angekommen. 51 davon sollen getötet worden sein.
Das bosnisch-herzegowinische Sicherheitsministerium hat umgehend auf die Veröffentlichung dieser Daten reagiert. "Das Ministerium für Sicherheit und die Sicherheitsbehörden verfügen über Informationen über die Anwesenheit von lediglich zwei Bürgern Bosnien-Herzegowinas an der Front in der Ukraine - einer kämpft auf der Seite der Ukraine und der andere auf der Seite Russlands - daher sind die Angaben des russischen Innenministeriums, die in den Medien veröffentlicht worden sind, völlig falsch", schrieb das Ministerium auf Twitter.
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