Berlusconi verzichtet auf Premier-Amt

epa03032016 (FILE) A file Photograph dated 21 May 2010 shows Italian Prime Minister Silvio Berlusconi during a press conference with his Bulgarian counterpart Bojko Borisov (unseen) in Chigi Palace, Rome, Italy. Reports on 12 December 2011 state a police detective told a court in Milan that telephone conversations and other evidence indicated that the Moroccan go-go dancer 'performed sexual acts for payment' at parties hosted by then Italian prime minister Silvio Berlusconi. The detective, Marco Ciacci, was testifying in a trial in which the 75-year-old Berlusconi stands accused of paying Karima el Mahroug - also known as 'Ruby, Stealer of Hearts' - for sex when she was 17 years old and hence underage in terms of Italy's prostitution laws. EPA/ETTORE FERRARI *** Local Caption *** 00000402167646
Der Medienzar ist bereit, auf die Spitzenkandidatur zu verzichten - er sieht sich als Wirtschaftsminister.

Der ehemalige italienische Regierungschef Silvio Berlusconi sieht sich als Wirtschaftsminister in der nächsten Regierung, sollte seine Mitte-Rechts-Partei "Volk der Freiheit" (PdL - Popolo della Libertà) die Parlamentswahlen im Februar gewinnen. Das Amt des Premiers könnte PdL-Parteichef Angelino Alfano übernehmen, erklärte Berlusconi in einem Interview mit dem Radiosender RTL am Montag. Er habe sich zu diesem Schritt im Rahmen einer Wahlallianz mit der rechtspopulistischen Föderalismus-Partei Lega Nord entschlossen.

Der Wahlpakt mit der Lega Nord, der in der Nacht auf Montag abgeschlossen wurde, sieht vor, dass Berlusconi zwar Chef der Mitte-rechts-Allianz sei, allerdings werde Alfano das Premieramt übernehmen, sollte der Block die Wahlen gewinnen, berichtete Berlusconi. "Ich würde lieber als Wirtschaftsminister amtieren, da ich schon lang als Premier tätig war", sagte Berlusconi.

Der 76-jährige Berlusconi braucht die Unterstützung der Lega Nord, um sich in den norditalienischen Regionen zu behaupten, in denen die föderalistische Gruppierung stark verankert ist. Die Lega ist ihrerseits auf Berlusconis politische Hilfe angewiesen, um die Kandidatur ihres Parteichefs Roberto Maronis für das Amt des Präsidenten der Region Lombardei bei den Regionalwahlen im Februar zu unterstützen.

Monti-Angriffe

Der TV-Unternehmer bekräftigte seine Enttäuschung über den scheidenden Premier Mario Monti. "Ich glaube nicht, dass es mit ihm Möglichkeiten für einen Dialog gibt. Er hat als parteiunabhängiger Premier Italien regiert, jetzt geht er mit alten Polit-Profis in den Wahlkampf", kritisierte Berlusconi. "Montis Technikerkabinett hat dem Land geschadet. Nach einem Jahr unter seiner Regierung hat sich die Rezession in Italien verschärft", so Berlusconi.

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