Berlin und Paris wollen Langstrecken-Waffen entwickeln

Berlin und Paris wollen Langstrecken-Waffen entwickeln
Beide Regierungen seien sich einig, was "die zentrale Bedeutung der nuklearen Abschreckung für die Sicherheit Europas und der NATO" angehe.

Deutschland und Frankreich wollen zusammen Langstrecken-Raketen entwickeln.

"Frankreich und Deutschland werden gemeinsam mit Partnern eine langfristige, umfassende und inklusive Zusammenarbeit im Bereich weitreichender Abstandswaffen eingehen", heißt es in einer am Dienstag in Meseberg beschlossenen Erklärung des deutsch-französischen Sicherheits- und Verteidigungsrates. 

Dies solle auch zur Stärkung der europäischen Rüstungsindustrie dienen.

Russlands Überfall bedroht Sicherheitsarchitektur Europas 

Beide Regierungen seien sich einig, was "die zentrale Bedeutung der nuklearen Abschreckung für die Sicherheit Europas und der NATO" angehe, hieß es. Dies gelte auch für die Abschreckungsrolle der strategischen französischen Nuklearstreitkräfte. "Wir sind uns bewusst, dass unser Abschreckungs- und Verteidigungsdispositiv auf einer geeigneten Mischung aus nuklearen, konventionellen und Raketenabwehrfähigkeiten, ergänzt durch Weltraum- und Cyberfähigkeiten, beruht", wird betont.

Hintergrund ist die gemeinsame Analyse, dass Russlands Überfall auf die Ukraine die gesamte Sicherheitsarchitektur Europas bedroht. Der Rat, an dem Kanzler Olaf Scholz, Präsident Emmanuel Macron sowie die Außen- und Verteidigungsminister beider Länder teilnahmen, bekannte sich zudem zu den "bedeutenden Fortschritten" bei der gemeinsamen Entwicklung eines Landkampfsystems (MGCS) sowie eines Luftkampfsystems der neuesten Generation (FCAS) gemeinsam mit Spanien. Man werde die Rüstungszusammenarbeit weiter stärken.

In der Erklärung wird sowohl der Ausbau der NATO-Kapazitäten als auch des europäischen Pfeilers der Verteidigung betont. "Wir sind uns einig, dass die EU in die Lage versetzt werden muss, effektiver und rascher zu handeln", heißt es. Man wolle die Eingreiffähigkeit (EU Rapid Deployment Capacity) bis 2025 voll einsatzbereit machen.

Kommentare