Wie sich Putin seinen treuesten Komplizen zurechtbiegt
War es Absicht oder Naivität? Sicher ist, dass der belarussische Machthaber Aleksandr Lukaschenko im Staatsfernsehen am Montag eine sehr vielsagende Karte der Ukraine gezeigt hat: Sie zeigt den Angriffsplan der Russen – und der beinhaltet auch Raketen aus Belarus.
Dass Lukaschenko im Krieg um die Ukraine – wie er behauptet – nicht eingreifen werde, glaubt niemand. Schließlich zogen russische Truppen über Belarus nach Kiew, das belarussische Militär hat seine Truppen an der Grenze verstärkt. Der Autokrat, der sich seit 28 Jahren mit brutalen Methoden an der Macht hält, ist aber mehr als nur ein Verbündeter. Er ist seit 2020, als sich die Bevölkerung gegen ihn auflehnte, von Putins Gunst abhängig – und hat seinen Staat im Schatten des Krieges in Putins Imperium aufgehen lassen.
Albtraumszenario
„Soft Annexion“ nennt Brian Whitmore vom Think Tank Atlantic Council das. Belarussische Truppen erhielten ihre Befehle von russischen Entscheidungsträgern, auch die Truppen selbst seien integriert. Am Sonntag hat Lukaschenko die letzte Grenze überschritten: Per Referendum – das international nicht anerkannt wird – ermöglichte er Putin die dauerhafte Stationierung von Militär und Atomwaffen.
Kommentare