Australien entzog erstmals einem IS-Kämpfer die Staatsbürgerschaft

Australien entzog erstmals einem IS-Kämpfer die Staatsbürgerschaft
Khaled Sharrouf sei aufgrund der neuen Anti-Terror-Gesetze die australische Nationalität aberkannt worden.

Australien hat erstmals einem Anhänger der Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) die Staatsbürgerschaft entzogen. Khaled Sharrouf sei aufgrund der neuen Anti-Terror-Gesetze die australische Nationalität aberkannt worden, berichtete die Zeitung The Australian. Eine Sprecherin des Einwanderungsministeriums bestätigte den Vorgang am Sonntag grundsätzlich.

Sie machte aber keine Angaben zur Identität des Mannes. Sharrouf, der dem Bericht zufolge auch einen libanesischen Pass besitzt, war 2013 nach Syrien gereist. Seine Familie folgte ihm im Jahr darauf. Der Islamist sorgte 2014 für Empörung, als er im Onlinedienst Twitter ein Foto seines Sohnes veröffentlichte, auf dem der Bub einen abgetrennten Kopf in den Händen hält.

110 Australier in Syrien oder im Irak

Sharroufs Frau ist Berichten zufolge im vergangenen Jahr gestorben. Auch der 35-jährige Dschihadist wurde bereits für tot erklärt. Er soll bei einem Drohnenangriff getötet worden sein. Mehrere Medien äußerten aber Zweifel an Sharroufs Tod. Was mit den fünf Kindern des Paares geschah ist unklar.

In Australien gilt seit September 2014 eine erhöhte Terrorwarnstufe. Seitdem verschärfte die Regierung die Anti-Terror-Gesetze. Die Behörden gehen davon aus, dass sich 110 Australier in Syrien oder dem Irak dem Dschihad angeschlossen haben. Etwa 60 von ihnen sollen getötet worden sein.

Kommentare