Historiker:"Antizionismus gehört in linken Kreisen fast zum guten Ton"

Historiker:"Antizionismus gehört in linken Kreisen fast zum guten Ton"
Der Historiker Michael Brenner über den Antisemitismus bei den Linken und die Umarmung Israels durch die Rechtspopulisten

KURIER: Herr Professor, früher standen Burschenschafter mit Schmiss und rechte Recken für Antisemitismus, heute werfen sich Rechtspopulisten von Le Pen bis Meloni für Israel ins Zeug – weil der Muslim der größere Feind als der Jude ist?
Michael Brenner: Ja, das  geht ein bisschen nach der Devise „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“ – wir sollten von jüdischer Seite da sehr skeptisch sein.

Eine unehrliche Umarmung? 
Man kann nicht den Nationalsozialismus verharmlosen und sich gleichzeitig als Freund der Juden gerieren. Und man kann nicht fremdenfeindlich auftreten und sich judenfreundlich geben, das widerspricht sich.

Wo gibt es  Judenfeindlichkeit bei Rechtspopulisten in Europa,  außer bei der AfD?
Ob es Liederbücher mit NS-Inhalt oder Funde von NS-Material sind, ob es verharmlosende Sprüche oder dumme Witze sind, die Verharmlosung der Naziverbrechen ist in vielen rechtspopulistischen Kreisen deutlich.

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