Anschlag in Berlin: Was wir (nicht) wissen

Blick auf den Tatort
Der aktuelle Ermittlungsstand zum Anschlag in Berlin.

Alle Fakten zum mutmaßlichen Anschlag in Berlin im Überblick:

Was wir wissen:

  • Nach dem Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt bei der Gedächtniskirche mit zwölf Toten sind 48 Menschen verletzt in Krankenhäuser gebracht worden. Davon seien 25 Patienten weiter in stationärer Behandlung, teilte die Senatsverwaltung für Gesundheit am Dienstagnachmittag mit. 14 von ihnen seien noch unter Lebensgefahr.
  • Der Lkw ist 50 bis 80 Meter über den Markt bei der Gedächtniskirche gefahren und hat dabei mehrere Weihnachtbuden zerstört.

Anschlag in Berlin: Was wir (nicht) wissen

  • Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geht davon aus, dass es sich bei der Todesfahrt um einen Terroranschlag handelte. Der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere sagte, es gebe "keinen Zweifel mehr", dass es sich um einen Anschlag handelt.
  • Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) beanspruchte den Angriff am Dienstag über sein Sprachrohr für sich. Der Täter sei ein "Soldat des Islamischen Staates" gewesen, meldete Amaq im Internet. An der Echtheit der Nachricht gibt es jedoch Zweifel.
  • Der Lkw gehört einer polnischen Spedition, deren Chef sagt, er habe zuletzt am Montag um 16 Uhr vergebens versucht, den Fahrer zu erreichen.
  • Der Beifahrer wurde tot aus dem Lkw geborgen. Es handelt sich dabei um einen polnischen Staatsbürger, er war der ursprüngliche Fahrer der Spedition. Er wurde erschossen. Abwehrspuren an seinem Körper lassen darauf schließen, dass er sich zuvor einen Kampf mit dem Attentäter geliefert hat.
  • Ein dringend Tatverdächtiger wurde bereits am Montagabend um 20:56 – also knapp eine Stunde nach der Tat – an der Siegessäule am Großen Stern festgenommen. Er konnte gestellt werden, weil ein Augenzeuge den flüchtenden Mann verfolgte und die Polizei per Handy über dessen Standort informierte. Der Mann stritt die Tat ab.
  • Er wurde am Dienstag wieder freigelassen. Seine Anwesenheit im Führerhaus des Lkw während der Tat konnte nicht belegt werden. Außerdem konnte der Beschuldigte nach der Tat von Augenzeugen nicht lückenlos verfolgt werden.
  • Ein Sondereinsatzkommando der Polizei hat einen Hangar am Berliner Flughafen Tempelhof durchsucht. Dort befindet sich eine große Flüchtlingsunterkunft.
  • Ein Krisenstab wurde eingerichtet, der Generalbundesanwalt hat ein Strafverfahren eingeleitet, das Bundeskriminalamt ermittelt wegen Mordes und versuchten Mordes.

Was wir nicht wissen:

  • Wer der Täter ist.
  • Was sein Motiv ist.
  • Widersprüchliche Angaben gibt es dazu, was kurz vor der Tat mit dem Lastwagen passierte. Während die Polizei zunächst Hinweisen nachgeht, dass das Fahrzeug bereits in Polen von einer Baustelle gestohlen wurde, berichten polnische Medien unter Berufung auf die Spedition von GPS-Daten, die zeigten, dass der Wagen in Berlin am Tattag ab etwa 16.00 Uhr mehrmals gestartet worden sei.
  • Angeblich vorhandene Stichwunden bei dem Toten im Lkw konnte Innenminister de Maizière nicht bestätigen. Er habe nur Kenntnis von einer Schusswunde.
  • Wer die Opfer sind – noch immer ist die Identität von fünf Toten noch nicht abschließend geklärt. Laut österreichischem Außenministerium gibt es keine Hinweise auf österreichische Opfer.

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