Amerika alt und neu: Trump feuert, Biden stellt ein

Amerika alt und neu: Trump feuert, Biden stellt ein
Der scheidende US-Präsident klammert sich an die Macht, der künftige bastelt an einem Team, das "wie Amerika ausschauen" soll.

Ist Donald Trump der rechtmäßige Gewinner der US-Präsidentschaftswahlen vor gut zwei Wochen? Diese Frage beantwortet trotz des deutlichen Wahlsiegs des Demokraten Joe Biden nicht nur der Amtsinhaber selbst mit Ja, sondern auch die Hälfte der US-Republikaner.

Der Sieg sei Trump von Biden gestohlen worden, sagten 52 Prozent von knapp 500 befragten Republikanern laut einer am Mittwoch veröffentlichten Reuters/Ipsos-Umfrage. 68 Prozent halten die Wahl für manipuliert, unter den 600 befragten Demokraten sind es nur 16 Prozent.

"Unregelmäßigkeiten"

Trump selbst verbreitet weiter, dass es „massive Unregelmäßigkeiten“ gegeben habe. Er twittert wie wild entsprechende Behauptungen - die von dem sozialen Netzwerk mit Warnhinweisen versehen werden. Die von Trumps Anwälten eingebrachten Klagen in mehreren Bundesstaaten haben laut Juristen nur wenig Aussicht auf Erfolg.

Wie fest Trump an seiner Sichtweise hängt, musste nun der Leiter der US-Agentur für Cyber- und Infrastruktursicherheit erfahren. Chris Krebs sei mit sofortiger Wirkung entlassen, twitterte der Präsident Dienstagabend.

Krebs hatte Trumps Wahlmanipulationsvorwürfe öffentlich zurückgewiesen und die Wahl wie auch andere Experten als „sicherste in der US-Geschichte“ bezeichnet.

Vielfältige Regierung

Während Trump also wieder einmal sein Team umbauen muss, weil er einen Mitarbeiter gefeuert hat, baut der gewählte Präsident in spe sein Team auf. Dienstagabend präsentierte Biden den ersten Teil der künftigen US-Regierung: fünf Frauen und vier „People of Color“, Angehörige ethnischer Minderheiten, allen voran die designierte Vize-Präsidentin Kamala Harris.

Biden hatte im Wahlkampf angekündigt, ein Kabinett zu bilden, das „wie Amerika ausschaut“ – vielfältig. Trump war stets vorgeworfen worden, die „weißeste und männlichste “ Regierung seit Ronald Reagan in den 80er-Jahren anzuführen.

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