18 Kohlekraftwerke am Balkan verpesten die Luft mehr als alle in EU zusammen

Kohlekraftwerk nahe Tuzla: In kaum einer anderen Stadt Europas ist die Luft so schlecht wie hier
Nirgendwo in Europa ist die Luft schlechter – und gefährlicher als auf dem Balkan durch chinesische Kohlekraftwerke.

Man kann es getrost als größte Luftverpestungsanlage ganz Europas bezeichnen: das Kohlekraftwerk Ugljevik im Nordosten Bosnien-Herzegowinas. Gelbgrauer Staub überzieht dort die Böden der Umgebung. Erdäpfel-, Beeren-, Getreideernten sind nicht mehr genießbar. Wer Wäsche draußen zum Trocknen aufhängt, nimmt sie mit einem Grauschleier überzogen wieder ab. Lungenkrebs zählt zu den häufigsten Todesursachen.

Ähnlich katastrophale Messungen gibt es in Serbien. Dort stößt ein einziges Kohlekraftwerk – die Nikola-Tesla-Anlage in Obrenovac – mehr Schwefeldioxid aus als alle Kohlekraftwerke in Polen zusammengenommen.

Die unabhängige Forschungsorganisation „Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA)“ hat die Verschmutzungsdaten von Kohlekraftwerken aus ganz Europa zusammengetragen – und kam dabei zu einem fatalen Ergebnis: Die 18 kohlebefeuerten Kraftwerke in Serbien, Bosnien, Nordmazedonien, Montenegro und Kosovo stoßen zweieinhalb mal so viel giftiges Schwefeldioxid aus als alle 221 Anlagen in der EU gemeinsam.

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