Soldat mit Covid-Verdacht in Mali wird heim geholt

Soldat mit Covid-Verdacht in Mali wird heim geholt
Verteidigungsministerin Tanner betonte, dass bei jedem Einsatz auf Sicherheit geachtet wird.

Am Donnerstagabend wurde bekannt, dass ein Bundesheer-Offizier möglicherweise mit dem Coronavirus erkrankt ist. Stationiert ist der Soldat derzeit in Mali. Von dort will man ihn nun ausfliegen. Laut einem Bericht der Kleine Zeitung soll der Soldat mit einem Kameraden aus Slowenien eine Unterkunft geteilt haben, der positiv auf Covid-19 getestet wurde. Nun schickt das Heer eine C-130 Hercules-Maschine nach Mali. Vorerst gab es aber noch Probleme mit Überflugsgenehmigungen in afrikanischen Staaten.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) bekennt sich dennoch zu den Auslandseinsätzen – derzeit in Mali, Bosnien, dem Libanon und dem Kosovo. In Bosnien war bereits ein Soldat an Covid-19 erkrankt und nach Österreich zurück gebracht. 

Bewegte Zeiten für das Bundesheer

Aber nicht nur in der Ferne, könnten sich Soldaten mit dem Virus infizieren. Darum versicherte die Verteidigungsministerin in einem Gespräch mit dem KURIER, dass in allen Einsätzen auf die Sicherheit der Soldaten geachtet werde.

Schon kommende Woche werden die ausgewählte Soldaten der Miliz ihre Einberufungsbefehle zum ersten Milizeinsatz der Zweiten Republik erhalten. Der Feind ist das Coronavirus. „Wir schauen uns bei jedem Einsatz an, was notwendig ist, um die Sicherheit und Gesundheit der Soldaten garantieren zu können“, sagt Verteidigungsministerin Tanner  zum KURIER. In allen Kasernen wird Fieber gemessen.

„Dass unsere Bemühungen bis dato ganz gut funktioniert haben, sieht man an der bis dato geringen Anzahl an Infektionen (bisher 47) im Bundesheer“, sagt Tanner. Coronatests liegen keine bereit, doch sobald bei einem Soldaten der Verdacht bestehe, kommen er und der gesamte Zug (ungefähr 32 Soldaten) in Quarantäne.

Dienst bis Ende Juni

Bis Ende Juli sollen die Milizsoldaten Botschaften bewachen, in den Grenzeinsatz gehen und sicherheitspolizeiliche Aufgaben übernehmen. „Da ist es eine Notwendigkeit, dass unsere Soldaten auch Expertise im Waffengebrauch haben“, sagt Tanner. Die meisten Soldaten werden ab 4. Mai eine zweiwöchige Ausbildung erhalten.

Dass die Bewachung von Botschaften nicht immer ungefährlich ist, zeigt ein Fall von vor zwei Jahren, als ein Soldat mit einem Messer angegriffen wurde. „In diesem Bereich sind wir mit Stichschutzwesten gut ausgestattet“, sagt die Ministerin. Während ihres Einsatzes genießen die Milizsoldaten Kündigungsschutz. Tanner sagte, dass man bei der Einberufung auch die Belange der Wirtschaft berücksichtigt habe.

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