Allen dreien sind Medaillen zuzutrauen. Der 23-jährige Bucher hat im Februar bei der WM in Doha über 100 Meter Delfin die Silbermedaille gewonnen. Sein 29-jähriger Landsmann Reitshammer, auf 100 Meter Brust spezialisiert, hat im Vorjahr bei der Kurzbahn-EM in Rumänien Gold erschwommen.
Gerade einmal 20 Jahre ist Martin Espernberger, der sich in Doha über 200 Meter Delfin Bronze gesichert hat. Bucher und Reitshammer haben sich obendrein mit der Lagen-Staffel für Olympia qualifiziert.
Kitesurfen neu dabei
Nicht im, sondern auf und über dem Wasser fühlt sich Alina Kornelli wohl. Ende April hat die 24-jährige Kiterin im letzten Moment das Olympiaticket gelöst. Ihre Disziplin steht erstmals auf dem Programm. Zum Einsatz kommen Kitefoils mit einer langen Finne samt Flügeln an der Unterseite des Bords. „Wir schweben auf dem Wasser“, erklärt Kornelli. Dadurch sind selbst bei geringerer Windstärke Geschwindigkeiten bis zu 70 km/h möglich.
Kornelli wohnt in München, wo sie aufgewachsen ist. Sie startet für den SC Kammersee, vor drei Jahren hat die deutsch-österreichische Doppelstaatsbürgerin einen Verbandswechsel vollzogen. In Deutschland konzentriere sich der Segelsport auf den Norden des Landes, was für sie lange Wege bedeutet habe. Außerdem habe sie zu Österreich eine enge Beziehung. Die Verwandtschaft der Mutter, einer gebürtigen Linzerin, lebt in St. Georgen an der Gusen. „Ich habe viel Zeit bei der Oma verbracht“, erinnert sich Kornelli gern an das Mühlviertel.
Ihre Stärke seien „knifflige Bedingungen“, sagt sie. „Und ich bin als Allrounderin ganz gut.“ Das sollte bei Olympia von Vorteil sein. Gewinnen werde, wer bei allen Bedingungen am besten sei. Die WM vor Toulon/Frankreich in der vergangenen Woche war Formtest und Generalprobe zugleich. Anfang Juli wird Kornelli nach Marseille übersiedeln. Beim Kiten sei wichtig, das Revier zu kennen. Jenes vor der südfranzösischen Hafenstadt sei „sehr interessant und schwierig“. Der Winde könne von allen Seiten kommen, die hügelige Küste und viele kleine Insel könnten zudem für Verwirbelungen sorgen.
An fünf Tagen in Folge sind jeweils vier Rennen zu bestreiten. Danach tragen die zehn Erstplatzierten das Finale aus. „So gut abschneiden wie möglich“, beschreibt Kornelli ihr Ziel. Und: „Wer dorthin fährt, möchte eine Medaille gewinnen. Ich glaube schon, dass ich Chancen habe.“
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