Schwimmer Martin Espernberger: Auf dem Sprung zu Olympia
„In den nächsten Wochen und Monaten geht es zack zack dahin.“ Da komme er kaum zum Nachdenken und Verarbeiten. Kürzlich holte Martin Espernberger unerwartet Bronze über 200 Meter Delfin bei der Schwimm-WM in Doha.
Für viele hierzulande tauchte der 20-Jährige quasi aus dem Nichts auf, dem ist natürlich nicht so. Espernberger ist Linzer, absolvierte 2016 ein Auslandssemester in den USA. Das gefiel ihm so, dass er blieb. Sport und Ausbildung lassen sich dort wesentlich einfacher vereinbaren als in Österreich.
Aktuell studiert er an der Universität von Tennessee Elektrotechnik – wenn er nicht bei Wettkämpfen ist. Nach seiner WM-Medaille wurde der Sportler von seinen Studienkollegen gebührend gefeiert: „Alle haben mir gratuliert und sich gefreut“.
Mental stark
20 Stunden pro Woche trainiert der Student, neben Krafttraining, Mobilität und natürlich Schwimmen, ist auch mentale Vorbereitung dabei. „Um eine Top-Leistung abrufen zu können, spielen so viele Faktoren zusammen: Habe ich gut geschlafen? Gut gegessen? Bin ich komplett gesund?“
Auf Zeiten oder Wunschplatzierungen lässt sich der Linzer also nicht festlegen. Auch nicht, wenn es um die Olympischen Spiele in Paris im Juli geht. Nur so viel: „Natürlich habe ich Ziele und Träume. Ich gebe mein Bestes und schaue, was dabei herauskommt.“
Seine Freundin ist ebenfalls Schwimmerin, hin und wieder nimmt er sie mit auf Heimaturlaub, zeigt ihr Oberösterreich und „dann gehen wir ein Schnitzel essen.“
Wenn er in Linz ist, ist er im Becken im Olympiazentrum auf der Gugl ein gern gesehener Gast. „Über meine Geschwister bin ich zum Schwimmen gekommen“, erzählt der 20-Jährige. Und weil seine Mama wollte, dass er einen Sport macht, bei dem man sich nicht wehtut.
Kommentare