Heftiger Streit in Europa: Ist Atomkraft grün?

Das AKW-Temelin in Tschechien, 50 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt
Umweltministerin Gewessler droht der EU-Kommission Brüssel mit einer Klage

Milliarden an Fördergeldern und letztlich die Klimapolitik Europas hängen von der Antwort auf die Frage ab: Ist Atomkraft klimafreundlich?

Ganz und gar nicht, heißt es darauf von Umweltministerin Leonore Gewessler. „Atomkraft hat nichts mit Nachhaltigkeit zu tun“, beteuert die Klimaschutzministerin. Belegen will sie dies mit einem gestern präsentierten Rechtsgutachten. Es soll den juristischen Nachweis liefern, wonach Atomkraft in der EU nicht als grün eingestuft werden dürfe.

„Atomenergie ist hochgefährlich und sicher keine Lösung im Kampf gegen die Klimakrise“, beharrt Gewessler. Dass die Erzeugung von Atomstrom als -arm angesehen werde, genüge dabei nicht.

Doch die letzte Antwort auf die Frage – „ist Atomkraft nachhaltig?“ – muss nicht Wien, sondern Brüssel liefern. Schon vor Monaten hätte die EU-Kommission sie geben sollen. Aber zwischen den EU-Staaten tobt ein heftiger Kampf für und wider die Atomkraft – und so zögert die Kommission ihr Schlusswort hinaus. Nach Informationen eines EU-Beamten ist erst kurz vor Weihnachten mit einer Antwort zu rechnen.

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