Das Ende der Supermacht? Warum die USA ihre Kriege verlieren

US-Soldaten am Flughafen in Kabul warten auf ihren Abtransport
Die gewaltigste Armee der Welt konnte den Sieg der Taliban nicht verhindern. Es ist nicht das erste mal, dass die Amerikaner geschlagen zurückkehren. Ist die Dominanz der USA vorbei?

Mit Schadenfreude quittierten Chinas gelenkte Medien die Niederlage der USA in Afghanistan: Die „Machtübernahme am Hindukusch verläuft sogar noch reibungsloser als die Übergabe der Präsidentschaft in den USA“, wurde da gewitzelt.

Die mächtigste Armee der Welt – ein Papiertiger, besiegt von nicht einmal hunderttausend radikalen Islamisten? Die Vereinigten Staaten führen ihre Truppen aus dem längsten Krieg, den sie je kämpften, geschlagen und Chaos hinterlassend nach Hause.

Es ist nicht der erste Krieg, den die USA trotz ihrer überwältigenden militärischen Macht verloren haben. Da waren die verlustreichen Kämpfe in Korea (1950–53).

Da folgte eine Generation später die demütigende Niederlage in Vietnam.

Nach zwölf Jahren Besatzung, die eine Spur politischer Verwüstungen im ganzen Nahen Osten hinterließ, zog Washington 2011 seine letzten Kampftruppen aus dem Irak zurück.
Und nun Afghanistan: 20 Jahre lang Krieg am Hindukusch – und alle strategischen, militärischen und politischen Ziele der USA für Afghanistan haben sich in Luft aufgelöst.

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