Systeme für teilautomatisiertes Fahren im Test: Modell aus China nicht empfehlenswert
EuroNCAP, sonst für Crashtests bekannt, testet zunehmend auch andere Systeme, die die Fahrzeugsicherheit betreffen und die in den letzten Jahren immer mehr in den Focus gerückt sind - wie Systeme für das teilautomatisierte Fahren.
Man beurteilt zum einen die Funktion der Systeme und auch die Safety Backups (also Maßnahmen, die in kritischen Situationen ergriffen werden, um Unfälle zu vermeiden).
Getestet wurden nun BMW i5, Mercedes C-Klasse, VW ID.7, Volvo EC40 und BYD Atto3. Die besten Noten, also "Sehr gut", bekamen der i5 und die C-Klasse. Beide Modelle punkten bei der Assistenzkompetenz und unterstützen den Fahrer exzellent, arbeiten aber gleichzeitig so, dass der Fahrer aufmerksam bleibt und jederzeit wieder die Kontrolle übernehmen kann. Beim Kapitel Safety Backup wurde vor allem die C-Klasse sehr gut bewertet, zumal der Mercedes ein kontrolliertes Anhalten beherrscht, wenn der Fahrer nicht mehr reagiert.
Mit einem "Gut" wurden der VW ID.7 und der Volvo EC40 bedacht - sie bieten bei den Assistenten für das automatisierte Fahren eine gute Performance, Abstriche gibt es nur bei den anspruchsvolleren Funktionen, die BMW und Mercedes beherrschen.
Als "Nicht empfehlenswert" wurde dagegen der Atto3 von BYD mit seiner sogenannten Intelligent Adaptive Cruise Control bewertet. Abstriche gab es wegen dem nicht richtig Interpretieren von Hinweisschildern und schlecht schnitt der BYD im Bereich Safety Backup ab. Hier wurden die schlechte Funktion von ACC in Hinblick auf geparkte Fahrzeuge und die mangelnde Aktion, wenn der Fahrer nicht mehr reagiert, bemängelt. EuroNCAP stellte fest, dass nach einem längeren Zeitraum der Inaktivität die Lenkunterstützung ausgeschaltet wird, während die eingestellte Geschwindigkeit beibehalten wird.
Adriano Palao Bernal, ADAS & AD Technical Manager Euro NCAP über die Ergebnisse: "Diese Bewertungen liefern Verbrauchern wichtige Einblicke in die Funktionen des assistierten Fahrens, die in heutigen Fahrzeugen verfügbar sind. Erstens müssen Autokäufer, die an dieser Technologie interessiert sind, sich darüber im Klaren sein, dass sie zwar ein komfortables Fahrerlebnis ermöglicht, unter bestimmten Bedingungen jedoch Mängel aufweist und bei Missbrauch neue Risiken mit sich bringen kann – daher muss beim Betrieb dieser Systeme jederzeit die Aufsicht und das Situationsbewusstsein des Fahrers gewährleistet sein . Jetzt, im Jahr 2024, wurde die Bewertung weiterentwickelt und umfasst zwei Hauptaktualisierungen: spezifische Anforderungen für die Fahrerüberwachung, Bewertung der Wirksamkeit der Technologie bei der Erkennung typischer Fahrerzustände, die mit Risiken verbunden sind, wie eine Fahrzeugreaktion, die dazu beitragen kann, einen Unfall zu verhindern. Durch die Einführung gefährdeter Verkehrsteilnehmer, die mit geringem Abstand vorausfahren, in ACC-Leistungs- und Sicherheits-Backup-Szenarien wird sichergestellt, dass ACC die in Überlandgebieten typischen Unfalltypen berücksichtigt."
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