Wie der Ineos Grenadier in Graz das Kraxeln lernte
Der Steirer Hans-Peter Pessler war als Projektleiter bei Magna Steyr mit seinem Team für die Entwicklung des Grenadier zuständig. Das hat Ineos-Boss Jim Ratcliffe so überzeugt, dass er ihn als COO, zuständig für Entwicklung, Qualität und Produktion, zu Ineos Automotive holte.
KURIER: Was war die größte Herausforderung bei der Entwicklung des Autos?
Pessler: Das war zum einen der Zeitplan, verbunden mit der Corona-Krise (Anm.: Magna-Steyr war seit September 2019 mit der Entwicklung des Grenadier betraut), dem Krieg in der Ukraine und auch dem Finden von Lieferanten. Das war nicht so einfach, aber als bekannt wurde, dass BMW als Motorenlieferant einsteigt, haben andere Lieferanten die Ernsthaftigkeit des Projekts erkannt.“
Wie baut man einen richtig guten Geländewagen?
Es wäre nicht schwierig, einen Super-Geländewagen zu entwickeln, aber der Wagen muss auch auf der Straße gut zu fahren sein. Über 90 Prozent der Geländewagen werden auf befestigten Straßen gefahren, unserer wohl zu 80 Prozent. Am Ende ist es immer ein Kompromiss, so ein Auto zu entwickeln, auch die Kosten betreffend. Ich denke, dass wir mit dem Grenadier nicht nur beim Thema Offroad, sondern insbesondere bei der Dauerfestigkeit bei den Besten sind.
Während andere auf immer mehr Elektronik setzen, sind Sie klassisch unterwegs ...
Wir wollten so wenig Elektronik wie möglich im Fahrzeug haben. Wichtig im Gelände ist, die Räder auf dem Boden zu halten. Darum haben wir die Starrachsen verbaut und eine Kugelumlauflenkung – die muss so präzise sein wie möglich.
Gab es ein Vorbild?
Normalerweise sucht man sich bei so einem Projekt ein Benchmark-Modell, aber wir haben bewusst in eine Nische entwickelt, die es so nicht mehr gibt.
Was kann man über den Elektro-Grenadier sagen, der 2026 kommen soll?
Er wird etwas kleiner als der Grenadier, soll ein kompromissloser Offroader und Bester seiner Klasse werden.
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