Wie die alten Seilschaften vor der ÖOC-Wahl aufbegehren

Wie die alten Seilschaften vor der ÖOC-Wahl aufbegehren
Der Vorstand des ÖOC wird am 14. Juni gewählt. Nur kurz währte die Hoffnung auf Vernunft und Modernität im Sportbetrieb.

Für die erste Wahl des Führungsgremiums des olympischen Sports seit sechs Jahren versuchte eine Wahlkommission einen Wahlvorschlag zu erarbeiten, der für die verschiedenen Interessen akzeptabel ist.

Nun schlägt das Sport-Establishment zurück. Es sind nicht die Fachverbände, die gegen die alten Strukturen aufbegehrt haben, die diesen Vorschlag jetzt torpedieren wollen. 

Sprachrohr in England

Als Sprachrohr haben sich die alten Seilschaften den Vorsitzenden der Athletenkommission, Matthias Guggenberger, ausgesucht. Der steht zwar nicht zur Wahl und pendelt zwischen Tirol und England, wo er das dortige Skeleton-Team trainiert, weiß aber genau, was in Österreich vor sich geht.  Er ist der Meinung, dass sich der Präsident seine Stellvertreter aussuchen sollte. Woher weiß er denn, dass Roswitha Stadlober (Ski), Gernot Leitner (Volleyball) und Gerald Martens (Basketball) nicht die Wahl von Karl Stoss sind?

Die Wahl des Präsidenten

Der Präsident und seine drei Stellvertreter bilden das Präsidium, dass derzeit mit dem Generalsekretär die Macht hat. Die Modernisierer wollen künftig auch den Vorstand als solchen stärken und wollen, dass die Vorstandsmitglieder nicht nur Sitzungsteilnehmer sind. Daher mussten die Bewerber auch darlegen, wie viel Zeit sie für das ÖOC aufwenden wollen und was sie an Knowhow einbringen können.

Aber egal, ob jetzt vier statt zwei Frauen im Vorstand sind. Oder dass das Durchschnittsalter um zehn Jahre gesunken ist – manche versuchen, alte Pfründe zu retten und zu mauscheln. Genau das, was nichts zu suchen hätte im Sport.

Winter-Olympia nach der nächsten Wahl

Guggenberger jammert auch, dass der Wintersport unterrepräsentiert ist. Künftig sind nur zwei statt drei der elf gewählten Vorstände (Ski und Skeleton) aus dem Winter. Eishockey ist ausgeschieden, der ehemalige Präsident (Gernot Mittendorfer), der im Vorstand saß, war in den letzten Jahren bei keiner Sitzung mehr. Und die kommende Funktionsperiode dauert nur zwei Jahre. Sie endet  2025, also ein Jahr vor den nächsten Winterspielen 2026. Dann werden die Karten wieder neu gemischt.

So wie sie für 2023 gemischt worden sind, wird es bis 14. Juni wohl noch einige Wortmeldungen geben.

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