Vor der ÖOC-Wahl: Athletenkommission wehrt sich gegen Vorschlag

2022 Beijing Olympics - Closing Ceremony
Matthias Guggenberger sieht sich zum Handeln bewogen. Der Wintersport sei im neuen ÖOC-Vorstand unterrepräsentiert.

Der medial bekannt gewordene Wahlvorschlag für die Vorstandswahl des Österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC) am 14. Juni hat die Athletenkommission zum Handeln bewogen. "Wir glauben, dass wir was tun müssen. Wir warten auf eine Rückmeldung der Wahlkommission", sagte der Vorsitzende der Athletenkommission, Matthias Guggenberger zur APA - Austria Presse Agentur. Konkret geht es um die Unterrepräsentation der Wintersportverbände sowie die Festlegung auf die Vizepräsidenten.

Dass ein Mittwochabend von der Athletenkommission an den Wahlausschuss geschicktes Schreiben innerhalb einer halben Stunde an die Öffentlichkeit gelangte - die Kleine Zeitung hatte daraus berichtet - ärgerte Guggenberger ebenso, wie dass "ein Wahlvorschlag in der Zeitung steht". Der KURIER hatte berichtet. Dieser sieht eine Verjüngung - u.a. scheidet Peter Schröcksnadel (Ski) aus - und Erhöhung der Frauen-Quote vor, wogegen die Athletenkommission freilich nichts einzuwenden hat. Bewerbungen waren bis 24. März möglich, es gab 23 für elf Positionen im Vorstand.

BOB- UND SKELETON WELTCUP: SKELETON DAMEN: GUGGENBERGER/FLOCK (AUT)

Matthias Guggenberger mit Janine Flock.

Überarbeitung gefordert

Zugleich werden aber auch Roswitha Stadlober (Ski), Gernot Leitner (Volleyball) und Gerald Martens (Basketball) bereits als Vizepräsidentin und Vizepräsidenten genannt. Die Athletenkommission fordert, dass der Wahlvorschlag überarbeitet und der Wahlvorschlag der Vizepräsidenten in Abstimmung mit dem Präsidenten erfolgen soll. Karl Stoss, der seit Oktober 2009 im Amt ist, stellt sich zur Wiederwahl, sofern das gewünscht sei, hieß es aus ÖOC-Kreisen. Entschieden soll das kommende Woche nach neuerlicher Tagung des Wahlausschusses werden.

Weiters sieht die Athletenkommission die Vertreter der Wintersportarten im Wahlvorschlag unterrepräsentiert, es sollen sich nur Ski-Austria-Präsidentin Stadlober und Rodelverbands-Präsident Markus Prock darauf befinden. "Wenn man sich die Medaillenstatistik anschaut, ist das nicht der beste Weg", sagte der ehemalige Skeleton-Pilot und Olympiateilnehmer Guggenberger. Die Athletenkommission hat zwei Stimmen und ist mit den weiteren Mitgliedern Felix Auböck, Magdalena Krssakova, Magdalena Lobnig, Bettina Plank (alle Sommer) sowie Christina Hengster, Katrin Ofner, Marion Kreiner und Alexander Payer (alle Winter) relativ ausgeglichen auf Sommer- und Wintersportarten verteilt.

"Unser Stimmrecht ist wichtig, wir haben jahrelang gekämpft", erklärte Guggenberger. Darauf hinzuweisen, scheint nach einem Vorfall auf der jüngsten Hauptversammlung dringlicher denn je.

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