Wenn wir einander nur misstrauen

Wenn man sich sicher sein könnte, jeder würde für den anderen nur das Beste wollen, würde es sich viel leichter leben
Andrea Hlinka

Andrea Hlinka

Eine Kollegin aus der Schweiz ist zu Besuch und natürlich kommen auch wir im Gespräch nicht an dem Quarantäne-Aus vorbei. Ihre Meinung dazu: „Mir ist klar, dass das ein sensibles Thema ist. Aber in der Schweiz ist die Quarantäne schon seit Monaten aufgehoben und es funktioniert. Ist doch klar: Wer krank ist, bleibt zu Hause.“

Pragmatischer Zugang

Macht schon irgendwo Sinn, dieser pragmatische Zugang, denkt man sich – wenn denn die rechtlichen Fragen geklärt sind und alles präzise ausformuliert und nachvollziehbar ist. Ganz wohl fühlt man sich bei dem Gedanken dennoch nicht. Wieso?

Misstrauen liegt in der Luft

Vielleicht liegt es an dem Misstrauen (nicht zu verwechseln mit blindem Vertrauen), das zur Zeit oftmals in der Luft liegt. Überspitzt und sehr pauschal könnte man sagen: Keiner traut dem anderen mehr Vernunft und Wohlwollen zu. Man misstraut einander, Unternehmen, der Politik. Natürlich gibt es dafür auch reichlich berechtigte Gründe.

Zuversicht

Aber manchmal würde ein bisschen Vertrauen – zumindest in sich selbst und die Mitmenschen (dazu gehören auch Chefinnen und Chefs) – guttun. Die Zuversicht, dass man einander vor allem Gutes will, gemeinsam Lösungen sucht und dass man die Verantwortung für sein eigenes Handeln und die Konsequenzen übernimmt.

Quarantäne-Ende

Das heißt in Sachen Quarantäne-Ende konkret: Weiterhin testen und wer krank ist, unternimmt alles, um niemand anderen zu gefährden. Hoffentlich kann man das voneinander erwarten. So lebte es sich jedenfalls leichter.

Kommentare