Waidhofen an der Ybbs hat die Corona-Zeche bezahlt

Waidhofen an der Ybbs hat die Corona-Zeche bezahlt
Bürgermeister Krammer muss nun mit einer Partei koalieren, die neben der Impfung nicht viele Themen im Repertoire hat.
Martin Gebhart

Martin Gebhart

Werner Krammer ist grundsätzlich ein guter Bürgermeister. Er hat fünf Jahre lang die Stadt Waidhofen an der Ybbs mit ruhiger Hand gelenkt. Jetzt hat der ÖVP-Stadtchef bei der Gemeinderatswahl dennoch einen Denkzettel erhalten. Nicht für seine Arbeit, sondern für zwei Jahre Pandemie, in denen Corona-Beschränkungen und zuletzt die Impfpflicht alle anderen Themen überdecken.

Er zahlt politisch die Zeche für Entscheidungen, die nicht in seiner Macht liegen, die er aber natürlich mittragen muss. Und die er als Bürgermeister an der Basis oft härter zu spüren bekommt als jene, die auf höheren Ebenen darüber entscheiden. Am Wahlabend hat Krammer das Ganze ziemlich nüchtern kommentiert, weil er weiß, dass er dieser Entwicklung ziemlich machtlos gegenübergestanden ist. Und er jetzt mit einer Partei regieren muss, die außer Corona und Impfen kaum andere Themen in ihrem Repertoire hat.

Und auf Landesebene werden sich speziell die ÖVP-Strategen etwas überlegen müssen, will man nicht genauso machtlos einer MFG gegenüberstehen. Nur auf das Ende der Pandemie zu warten, ist da zu wenig.

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