Transparenz-Desaster rund um Missbrauchsfälle

Transparenz-Desaster rund um Missbrauchsfälle
Die Missbrauchsvedachtsfälle in einem Kindergarten bringen Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr massiv unter Druck.
Josef Gebhard

Josef Gebhard

Vor eineinhalb Jahren sind die Neos in die Koalition mit der SPÖ eingetreten, um die fast schon sprichwörtlich undurchsichtige rote Wiener Stadtverwaltung ein Stück weit transparenter zu machen. Mit Ausnahme einiger kosmetischer Eingriffe (Reform U-Kommission, Whistleblower-Plattform) ist seitdem nicht gerade viel passiert.

Jetzt wird ausgerechnet Christoph Wiederkehrs Bildungsressort von einem Vertuschungsskandal erschüttert: Mehr als ein Jahr lang haben es die Beamten der MA 10 nicht für notwendig befunden, Eltern darüber zu informieren, dass ein Pädagoge in ihrem Kindergarten mutmaßlich ein Kind unsittlich berührt hat. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, stellt sich heraus, dass auch Wiederkehr selbst erst jetzt von den Vorfällen unterrichtet wurde. Sollte das stimmen, lässt das tief blicken in das Verhältnis zwischen dem Neos-Stadtrat und seinem Beamtenapparat.

Jetzt muss Wiederkehr zeigen, wie ernst er Transparenz tatsächlich nimmt und für lückenlose Aufklärung samt personellen Konsequenzen sorgen. Ansonsten wird er sich zu Recht den Vorwurf gefallen lassen müssen, bereits völlig vom roten Machtapparat inhaliert worden zu sein.

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