Olympia naht: Österreich hat Potenzial, aber noch mehr Probleme

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Die soliden Bilanzen der Leichtathleten und Beckenschwimmer machen zwar Hoffnung, sind aber auch trügerisch. Denn System haben die Erfolge nicht.
Philipp Albrechtsberger

Philipp Albrechtsberger

105 Nationen haben zumindest eine Bronzemedaille bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften gewonnen. Dass in diesem echten Weltsport jeder Podestplatz als Sensation „verkauft“ wird, ist daher verlockend, aber auch trügerisch. Der Vergleich mit ähnlich großen europäischen Ländern fällt ernüchternd aus (mehr dazu).

Fragen zur Leistungsfähigkeit des österreichischen Spitzensports werden spätestens in einem Jahr bei den Olympischen Sommerspielen wieder gestellt werden (die Beckenschwimmer reisen ebenfalls ohne WM-Medaille auf der Langbahn nach Paris). Einige Athleten mögen nah dran sein am Podest, doch im Regelfall sind diese Erfolge Einzelphänomenen zu verdanken oder das Ergebnis funktionierender Kleinstgruppen. Was so gut wie nie dahintersteckt ist eine bundesweite Sportstrategie.

Fünf Medaillen bei der diesjährigen U-20-EM der Leichtathleten machen Hoffnung, doch ganz generell kommen viel zu wenige Kinder mit der Leichtathletik, dem Turn- oder Schwimmsport in Berührung. Denn eines hört man immer wieder, wenn man mit Trainern und Sportlern spricht. Die Anforderungen an Leistungssport werden immer größer, was Ausstiegsraten erhöht. Was ebenfalls nicht hilft, ist das Fehlen eines echten dualen Systems, das Leistungssport und Ausbildung möglich macht.

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